Berlin. - Kleinbauern und -bäuerinnen in Sambia haben im Rahmen eines landwirtschaftlichen Klimaschutzprojekts mit der ersten Ernte begonnen. Das Projekt hat zum Ziel, den Lebensunterhalt der Menschen vor Ort zu sichern und gleichzeitig Wildtiere zu schützen. Die Einkommen von Gemeinden und einzelnen Landwirten sollen steigen, indem sie darin geschult werden, hochwertige Feldfrüchte wie Erdnüsse, Sojabohnen und Kuhbohnen anzubauen und so die Abhängigkeit von der Wilderei zu verringern.
Das Projekt richtet sich an 3.500 meist weibliche Landwirtschaft Betreibende – 1.000 in Malawi und 2.500 in Sambia – in einem 32.278 Quadratkilometer großen Teil eines grenzüberschreitenden Schutzgebietes zwischen Malawi und Sambia (Malawi-Zambia Trans Frontier Conservation Area, TFCA). Das Gebiet umfasst ausgedehnte kommunale Flächen sowie drei Nationalparks, Lukusuzi und Luambe in Sambia und Kasungu in Malawi.
Die Projektleitung hat begonnen, 30 lokale Führungskräfte in der TFCA zu rekrutieren und auszubilden, die ihrerseits jeweils 83 Landwirte schulen und begleiten werden. Andere sollen lernen, Produkte wie Pilze und Raupen zu identifizieren, um sie zu verkaufen und illegale Aktivitäten wie Wilderei und das Abholzen von Bäumen für die Gewinnung von Holzkohle zu verhindern. Das gemeinsame Projekt von IFAW (International Fund for Animal Welfare) und COMACO (Community Markets for Conservation) wird von der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) finanziert.
"Der Klimawandel wirkt sich negativ auf die Kleinbauern in der Lukusuzi/Kasungu TFCA-Landschaft in Sambia und Malawi aus und führt zu Einkommensverlusten. Dies kann dazu führen, dass die Menschen für Lebensunterhalt oder Profit wildern", so Robert Kless, Leiter des IFAW Deutschland. "Der IFAW glaubt an die friedliche Koexistenz von Mensch und Tier. Durch die Unterstützung von klimaverträglichen Lebensgrundlagen in den Gemeinden der TFCA können wir die Einkommen der Menschen verbessern und Wildtiere vor der Bedrohung durch Wilderei schützen."
"Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Suche nach praktischen, kosteneffizienten Lösungen für die wachsenden Herausforderungen des Klimawandels, mit denen einkommensschwache Kleinbauern heute zunehmend konfrontiert sind. Es erweitert COMACOs derzeitige Arbeit mit 230.000 Landwirten, indem es 3.500 vulnerable Haushalte identifiziert, zu denen hauptsächlich Frauen und Jugendliche gehören. Wir unterstützen sie mit verschiedenen Fertigkeiten für den Lebensunterhalt, um ihr Einkommen und ihre Ernährungssicherheit zu erhöhen", sagte Dale Lewis, CEO und Gründer von COMACO.
COMACO schult die Landwirtinnen und Landwirte nach den Grundsätzen des biologischen Anbaus. Dazu gehören das Pflanzen von Hülsenfrüchten zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und wechselnde Pflanzfolgen, um die Böden gesund zu erhalten. Die Pflanzen werden zusammen mit einer Hülsenfruchtbaumart (Gliricidia sepium) gesetzt, die dem Boden zusätzliche Nährstoffe liefert und Schädlinge auf natürliche Weise abwehrt.
"COMACO hat für die Saison 2021-2022 60 Millionen Bäume gepflanzt. Unser Plan ist es, im Rahmen dieses Projekts weitere 1,75 Millionen Bäume zu pflanzen – 500 Agroforst-Setzlinge pro 0,25 Hektar Ackerland pro Landwirt", so Dale Lewis.
COMACO will auch 1.000 "Better Life"-Bücher an lokale Schulen und landwirtschaftliche Erzeugergemeinschaften in Sambia und Malawi verteilen. Bei dem Buch handelt es sich um ein Schulungshandbuch in der jeweiligen Landessprache mit farbig gedruckten Abbildungen zu Themen der nachhaltigen Landwirtschaft, des Anbaus und der Agroforstbewirtschaftung.
Quelle: www.ifaw.org