inkota 200Berlin. - Aus Anlass des deutschen Erdüberlastungstages hat INKOTA die Bundesregierung dazu aufgefordert, jetzt die Rohstoffwende einzuleiten. Im Rahmen der geplanten Überarbeitung der deutschen Rohstoffstrategie solle die absolute Reduktion des metallischen Rohstoffverbrauchs auf ein global verträgliches Maß verankert werden, erklärte INKOTA.

Ab dem 4. Mai, dem deutschen Erdüberlastungstag, leben die Deutschen aus ökologischer Sicht auf Kredit. Denn wäre der Ressourcenverbrauch der Weltbevölkerung so groß wie in Deutschland, hätten wir schon an diesem Tag das jährliche Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren CO²-Emissionen weltweit aufgebraucht. Um diesen hohen Verbrauch zu decken, bräuchten wir rechnerisch drei Erden.

"Das ist eine verkehrte Welt! Wir können es uns nicht leisten, auf Kosten zukünftiger Generationen und der Menschen im Globalen Süden immer mehr Rohstoffe zu verbrauchen. Schon jetzt leiden Menschen in Rohstoffabbaugebieten unter Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung, obwohl sie am wenigsten zum Rohstoffverbrauch beitragen", erklärte Lara Louisa Siever vom INKOTA-netzwerk.

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, den primären Rohstoffverbrauch zu senken und Kreislaufwirtschaft zu stärken. Jetzt plant sie die deutsche Rohstoffstrategie aus dem Jahr 2020 zu überarbeiten und damit die deutsche Rohstoffpolitik neu auszurichten.

"Die Bundesregierung muss ihren Worten jetzt Taten folgen lassen und die deutsche Rohstoffstrategie nachhaltiger ausrichten. Bisher kamen Menschenrechts-, Umwelt- und Klimaschutz sowie nachhaltige Lieferketten unter die Räder. Wir brauchen eine echte Rohstoffwende. Dafür muss die absolute Reduktion unseres metallischen Rohstoffverbrauchs in der Strategie verankert werden, genauso wie die Stärkung von Kreislaufwirtschaft und die menschenrechtliche und ökologische Verantwortung in globalen Rohstofflieferketten", fordert Lara Siever.

Die deutsche Rohstoffstrategie wurde zum ersten Mal im Jahr 2010 durch die Bundesregierung aufgesetzt und 2020 fortgeschrieben und steuert maßgeblich die deutsche Rohstoffpolitik. INKOTA und weitere entwicklungspolitische Organisationen und Umweltverbände hatten sich im Vorfeld der Aktualisierung 2020 dafür eingesetzt, dass Menschenrechts-, Umwelt- und Klimaschutz als Leitplanken der Strategie dienen.

"Bisher standen die Versorgungssicherheit mit Primärmetallen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie an erster Stelle. Die globalen Auswirkungen der deutschen Rohstoffpolitik auf Menschen und Umwelt in den Abbaugebieten kamen hingegen viel zu kurz. In der anstehenden Überarbeitung muss die Rohstoffstrategie deshalb nachhaltiger und zukunftsorientiert ausgerichtet werden", so Lara Siever.

Quelle: www.inkota.de


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