venro 200Berlin. - Auf dem Civil7-Gipfel in Berlin haben die C7 als Zusammenschluss internationaler zivilgesellschaftlicher Organisationen ihre Empfehlungen an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben. In dem Communiqué formulierten rund 500 VertreterInnen aus mehr als 40 Ländern ihre Erwartungen an die Staats- und Regierungschefs der G7. Insbesondere der Kampf gegen den Hunger und die Klimakatastrophe stehen im Vordergrund.

"Die deutsche G7-Präsidentschaft ist mit noch größeren Herausforderungen konfrontiert als erwartet. Der Angriffskrieg Russlands ist nicht nur eine humanitäre Katastrophe für die Ukraine. Er verschlechtert darüber hinaus die ohnehin unzureichende Ernährungssicherheit in vielen Ländern", sagte Mathias Mogge, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Entwicklungspolitik (VENRO). "Wir fordern die G7 dazu auf, die strukturellen Ursachen des Hungers anzugehen und ihren Mitteleinsatz zu erhöhen. Sonst wird nicht einmal das von den G7 in 2015 gesetzte Ziel, 500 Millionen Menschen bis 2030 von Hunger zu befreien, erreicht werden."

In diesem Jahr findet der von VENRO und Forum Umwelt & Entwicklung koordinierte C7-Prozess erstmalig mit breiter Beteiligung aus dem Globalen Süden statt. "Wir fordern die G7 auf, die gleichberechtigte Beteiligung von Entwicklungsländern in globalen politischen Prozessen zu ermöglichen und ihre Bedürfnisse und Forderungen ernsthaft zu berücksichtigen", erklärte Dereje Alemayehu, Mitglied des internationalen C7-Steuerungsgremiums.

Während zu Beginn der G7-Präsidentschaft vor allem die Corona-Pandemie und der Klimawandel im Vordergrund standen, haben die Abstimmungen der G7 durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine einen neuen Fokus bekommen. "Die anderen globalen Herausforderungen dürfen nicht aus dem Blick geraten. Die G7-Regierungen tragen enorme Verantwortung für die Klimakrise und haben keine Zeit zu verlieren", sagte Maritta Strasser, Mitglied des Leitungskreises des Forum Umwelt & Entwicklung. "Wir brauchen einen Umbau des Wirtschaftssystems. CO2-neutrale Energie- und Verkehrssysteme und eine nachhaltige Landwirtschaft sind dabei die Prioritäten. Die G7-Regierungen müssen konsequenter den Ausstieg aus fossilen Energieträgern vorantreiben."

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Quelle: www.venro.org