Bonn. - Die Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative (DAFI) hat laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und UNO-Flüchtlingshilfe weltweit Impulse für bessere Bildungschancen von Flüchtlingen gesetzt. Durch das am 1. Oktober vor 30 Jahren gestartete DAFI-Programm hätten nicht nur mehr als 22.500 Flüchtlinge in ihren Aufnahmeländern studieren können, erklärten das UNHCR und sein deutscher Partner, die UNO-Flüchtlingshilfe. DAFI sei auch ein Modell und wichtiger Beitrag dafür, dass in den vergangenen Jahren die Quote der Flüchtlinge mit einem Hochschulstudium auf sechs Prozent steigen konnte.
Das bedeute nicht nur Chancen auf eine aussichtsreichere Zukunft für die Flüchtlinge selbst, sondern auch für ihre Familien, ihre Gemeinschaften und nicht zuletzt ihre Aufnahmeländer, so die UNO-Flüchtlingshilfe. DAFI ist das älteste Hochschulstipendienprogramm für Flüchtlinge weltweit und wird von UNHCR umgesetzt. Das deutsche Auswärtige Amt ist der größte Geldgeber des DAFI-Programms. Zudem finanziert es sich durch Spenden aus dem Privatsektor. Die UNO-Flüchtlingshilfe ermöglicht diese Unterstützung gemeinsam mit Unternehmen und Einzelspendern.
"DAFI ist für viele junge Flüchtlinge gleichbedeutend mit einer Perspektive für die Zukunft", sagte Katharina Lumpp, Vertreterin von UNHCR in Deutschland. "Das Studium ist nicht nur eine wichtige Chance für die jungen Menschen selbst, sondern auch ein wichtiger Beitrag für ihre Familien und die Gemeinschaften, in denen sie leben. Die Möglichkeit mit einem Stipendium im Aufnahmeland studieren zu können, wirkt sich auch positiv auf jüngere Flüchtlinge aus, und sie motiviert die Schule abzuschließen, um studieren zu können."
Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, erklärte: "Bildung ist der Schlüssel für eine aussichtsreichere, selbstbestimmte Zukunft. Dank unserer Spenderinnen und Spender sowie engagierter Unternehmen verändern wir mit den DAFI-Stipendien Leben. Allein in der ersten Hälfte 2022 konnten wir das Programm mit mehr als drei Millionen Euro unterstützen."
Eines der engagierten Unternehmen für das Stipendienprogramm DAFI ist der Volkswagen Konzern: Zuletzt hatte das Unternehmen 70 jungen Flüchtlingen ein Hochschulstudium ermöglicht.
UNHCR hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil von Flüchtlingen, die Zugang zur Hochschule erhalten, auch mit Hilfe des DAFI-Programmes bis zum Jahr 2030 auf 15 Prozent (15by30) zu erhöhen. In den vergangenen Jahren konnte dieser Wert durch weltweite Anstrengungen schon von einem auf jetzt sechs Prozent gesteigert werden. Noch werde aber zu vielen Flüchtlingen die Möglichkeit verwehrt, ihr Potenzial durch Hochschulbildung, einschließlich der technischen und beruflichen Ausbildung, zu erkunden und somit Innovationen und Forschung voranzutreiben. Dies liege unter anderem daran, dass Flüchtlinge oft zu den finanziell am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen zählen und nur geringe oder gar keine Möglichkeiten haben, eine Hochschulbildung zu beginnen.
In den 30 Jahren seit Bestehen des DAFI-Programms konnten mehr als 22.500 Flüchtlinge daran teilnehmen. 2021 waren gut 8.300 Flüchtlinge dabei. Dabei wuchs der Frauenanteil in den vergangenen Jahren auf jetzt 41 Prozent. Derzeit wird das DAFI-Programm in 55 Ländern umgesetzt; die meisten davon befinden sich auf der Südhalbkugel.
Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de