Berlin. - Weltbank-Präsident David Malpass hat überraschend seinen Rücktritt für Ende Juni dieses Jahres angekündigt. Ute Koczy, Weltbank-Kampaignerin der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald, sprach von einer guten Nachricht. Jetzt gebe es die einmalige Chance, die geplante Reform der Weltbank 2023 umfassend zu gestalten. David Malpass sei ein Klimaleugner. Zusammen mit anderen Nichtregierungsorganisationen hatte urgewald wiederholt seinen Rücktritt gefordert.
Der Nominierungsprozess für die Nachfolge von Malpass müsse neu gestaltet werden, erklärte Kocy. "Die USA darf nicht wie bisher einfach ihren Kandidaten durchsetzen. Eine Kandidatin, die im Schulterschluss mit anderen Ländern gefunden wird, wäre eine Sensation. Und es wäre ein Signal, dass es die USA, Deutschland, Frankreich u.a. mit einer Reform der Weltbank ernst meinen: für Klimaschutz, den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, für den Erhalt der Ökosysteme, für den Kampf gegen die Armut sowie für mehr Geschlechtergerechtigkeit."
Urgewald hatte erst kürzlich den zum Jahreswechsel veröffentlichten Reformplan "Evolution Roadmap" des Weltbank-Managements kritisiert. Demnach ignoriert der Plan die direkten und indirekten Wege, auf denen die Weltbank öffentliches und privates Kapital für fossile Brennstoffe einsetzt bzw. mobilisiert. Angesichts der sich beschleunigenden Klimakatastrophe könne die Unterstützung fossiler Energien mit öffentlichen Mitteln heute durch nichts mehr gerechtfertigt werden. Die Weltbank untergrabe ihre eigene Zielsetzung im Bereich der Armutsbekämpfung und des Klimaschutzes.
Eine echte Reform der Weltbank müsse die Beendigung der Finanzierung fossiler Energien beinhalten, fordert urgewald. Voraussetzung dafür seien Transparenz und unabhängig geprüfte Daten über die Finanzierung im Zusammenhang mit fossilen Energien.
Quelle: www.urgewald.org