bmz 100Berlin. - Das deutsche Entwicklungsministerium unterstützt die Demokratische Republik Kongo künftig stärker beim Erhalt ihres Tropenwaldes, dem zweitgrößten der Welt mit großer Artenvielfalt und zentraler Bedeutung für das Klima. Darüber hinaus will das BMZ den gesellschaftlichen Zusammenhalt im krisengeschüttelten Osten Kongos durch besondere Förderung von Frauen stärken. Für beide in der neuen Afrika-Strategie des BMZ verankerten Schwerpunkte sowie für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Energie wurden bei Regierungsverhandlungen in Kinshasa 90 Millionen Euro bereitgestellt.

"Der Kongobeckenwald ist ein gigantischer Kohlenstoffspeicher, auf den Welt nicht verzichten kann", sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). "Beim Schutz des Waldes kommt es darauf an, dass die in ihm und von ihm lebenden Menschen etwas davon haben. Richtig gemacht sind Waldschutz und Armutsbekämpfung zwei Seiten einer Medaille. Darum fördern wir nur Projekte, die Naturschutz, nachhaltige Nutzung und eine wirtschaftliche Grundlage für die lokale Bevölkerung zusammendenken und gemeinsam umsetzen."

Der Wald im Kongo ist Regenmacher, der auch den Nil mit Wasser speist, und Lebensgrundlage für den Großteil der rund 96 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Kongos. Doch an vielen Stellen dezimiert Abholzung den Bestand. Ursachen liegen vor allem in nicht nachhaltigen Nutzungen von Feuerholz und Holzkohle, unkontrolliertem Bergbau, illegalem Holzeinschlag und oft auch mangelnder Effizienz in der Landwirtschaft. Getrieben von Armut, Vertreibung und nicht zuletzt gewalttätigen Konflikten kämpfen viele Menschen ums Überleben.

Deutschland unterstützt die DR Kongo bei den Anstrengungen, den Wald und seinen Artenreichtum besser zu schützen und als Lebensgrundlage für kommende Generationen zu erhalten. So fördert das BMZ die Wiederaufforstung und den Aufbau effizienterer Strukturen im Management der Nationalparks. Die Parks ermöglichen Waldschutz und bieten zugleich neue Jobs. Mehrere hundert Wildhüter*innen wurden aus- und fortgebildet. In sechs Schutzgebieten sind durch den Bau neuer Brücken und Pisten Arbeitsplätze geschaffen und der Waldschutz erleichtert worden.

Zudem hat sich die Lebenssituation der indigenen Bevölkerung durch direkte Unterstützung verbessert, z. B. durch die Übernahme von Schulgeld. In zahlreichen Dörfern wurden mit deutscher Unterstützung Kleinbauernverbände gegründet. Und manche Kommunen können mit den Einkünften aus kontrolliertem Holzeinschlag jetzt eigenständig Brücken und Straßen instand halten. Parallel zu den bilateralen Regierungsverhandlungen trafen sich Vertreter der Zentralafrikanischen Waldinitiative CAFI (derzeit unter Vorsitz des BMZ) mit Vertretern verschiedener Ministerien Kongos zum Austausch über Erfolge der Partnerschaft für mehr Wald- und Moorschutz. Zudem wurden künftige Schritte abgestimmt.

Im teils von extremer Gewalt gezeichneten Ost-Kongo ist die Lage für die Bevölkerung besonders schwierig. So haben die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den zahlreichen Konfliktparteien den gesellschaftlichen Zusammenhalt vielerorts zerrüttet. In diesen Gebieten setzt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit auf die besondere Förderung von Frauen.

Frauen sorgen sehr oft für die Ernährung in den Familien, halten die Generationen zusammen und pflegen das soziale Netz in den Gemeinschaften. Oft kommen noch Einkommen schaffende Tätigkeiten hinzu. Selbst wenn Frauen oft am meisten unter der Gewalt leiden, da sie häufig auch sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind, bilden sie einen starken Rückhalt für die Gesellschaft insgesamt.

Das BMZ unterstützt in konfliktbetroffenen Gemeinden schwangere und stillende Frauen mit Behandlungs- und Präventionsangeboten zur Vermeidung von Unter- und Mangelernährung, Kliniken für Überlebende sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt sowie Trainingsangebote und Sensibilisierungskampagnen, die für mehr weibliches Mitspracherecht im Privaten und im gesellschaftlichen Leben werben. Zudem fördert Deutschland die Entwicklung im Ost-Kongo durch den Aufbau von Kleinunternehmen, die Jobs schaffen, und Infrastruktur, etwa für grünen Strom oder die Versorgung mit sauberem Trinkwasser.

Quelle: www.bmz.de


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