handicap internationalMünchen. - Anlässlich des Internationalen Tages zur Aufklärung über die Minengefahr am 4. April hat die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, "den Einsatz dieser barbarischen Waffen zu beenden und die Minenräumung zu beschleunigen". Zudem wies HI darauf hin, dass die Arbeit der Minenräumungs-Teams immer komplexer wird, da sich die Eigenschaften der Minen verändern und die Räumung immer gefährlicher wird.



Die Art der Räumung und die Art der Bedrohung haben sich in den letzten Jahren stark verändert. "Es gibt immer weniger industriell hergestellte Minen und immer mehr selbst gebaute Minen und Sprengfallen, die eine permanente Anpassung unserer Techniken erfordern. Außerdem liegen die Minen häufig mitten in Wohngebieten wie z. B. in Syrien oder in der Ukraine und bedrohen direkt die Zivilbevölkerung. Sie liegen oftmals in den Trümmern zerstörter Häuser", erklärte Perrine Benoist, Spezialistin für Minenräumung bei HI.

Auch 25 Jahre nach der Verabschiedung des Vertrages für ein Verbot von Landminen sind weltweit noch über 60 Länder mit Minen kontaminiert. Millionen Menschen müssen meist Jahrzehnte lang mit der Bedrohung durch Minen und Blindgänger leben.

HI führt derzeit humanitäre Minenräumung in 12 Ländern durch, so zum Beispiel in Syrien oder Kolumbien. "Darüber hinaus klären wir in über 30 Projekten in diesen und weiteren Ländern die Zivilbevölkerung vor den Gefahren auf", sagte Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland. "So gehen wir in der Ukraine beispielsweise in Schulen und Gemeindezentren, um vor den Risiken durch Minen und Sprengfallen zu warnen und Unfälle zu vermeiden. Wir müssen vor allem die Jüngsten schützen." Dabei zeigen die HI-Aufklärungsteams mit Broschüren, Postern und Faltblättern, wie Minen aussehen. "Wir erklären den Kindern, dass sie auf Drähte oder metallische Reste aufpassen müssen. Und vor allem, dass sie nicht in den Trümmerbergen spielen dürfen", so Kipfer-Didavi.

1992 rief Handicap International gemeinsam mit anderen Organisationen die Internationale Kampagne für ein Verbot von Landminen (ICBL) ins Leben. 1997 wurde dieses Verbot mit dem Ottawa-Abkommen beschlossen. Für dieses politische Engagement erhielt Handicap International gemeinsam mit der ICBL den Friedensnobelpreis.

Quelle: www.handicap-international.de


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