oneBerlin. - Vor dem Gipfeltreffen der sieben führenden Industrienationen (G7) im japanischen Hiroshima (19.-21. Mai) hat die Entwicklungsorganisation ONE von den G7 mehr Anstrengungen im Kampf gegen extreme Armut gefordert. Konkret bedeute dies Schuldenerleichterungen für ärmere Länder. Zudem rief ONE die G7-Staaten auf, ihr politisches Gewicht für eine Reform der Weltbank einzusetzen, damit sie ihrem Kernmandat, der Bekämpfung von Armut in der Welt, wieder gerecht werden kann.

"Corona-Pandemie, Hungersnöte, die Folgen der Klimakrise – immer, wenn es darauf ankam, war die Unterstützung der G7 für ärmere Länder bestenfalls halbherzig", sagte Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland. "Auch heute wird insbesondere Afrika in den multiplen globalen Krisen wieder im Stich gelassen. Kein Wunder, dass sich immer mehr afrikanische Länder vom Westen abwenden. Dieser muss nun verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Aktuell stehen über 20 afrikanische Länder kurz vor der Staatspleite. Hier müssen die G7 zusammen mit anderen Gläubigern zügig für Entlastung sorgen."

ONE fordert außerdem, dass die G7 sich für eine Reform der Weltbank stark macht. "In ihrem jetzigen Zustand ist die Weltbank nicht mehr in der Lage, ihrem Kernmandat, der Bekämpfung globaler Armut, gerecht zu werden", so Exo-Kreischer. "Es liegen bereits gute Vorschläge auf dem Tisch, die ein Expertenkomitee vorgelegt hat. Würden diese Vorschläge alle umgesetzt, hätte die Weltbank deutlich mehr dringend benötigte Mittel zur Verfügung, die sie in Klimaschutz, Armutsbekämpfung, Gesundheit, Bildung und die Schaffung von Arbeitsplätzen investieren kann. Die G7 müssen ihr politisches Gewicht in die Waagschale legen, damit diese Vorschläge zügig und ohne Abstriche umgesetzt werden."

Zudem fordert ONE, dass sich die G7 für eine stärkere Repräsentation Afrikas auf der Weltbühne einsetzt – insbesondere im UN-Sicherheitsrat und bei den G20-Treffen, dem regelmäßigem Austausch der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer.

Quelle: www.one.org