Stra?enkinder in Brasilien. Foto: Jugend Dritte WeltBerlin (epo). - Zwei grüne Bundestagsabgeordnete haben der schwarz-roten Bundesregierung die rote Karte gezeigt und die Erteilung von Visa für die Straßenfußball-Mannschaften aus Ghana und Nigeria gefordert. Den beiden Teams war die Einreise zur Straßenfußball-Weltmeisterschaft in Berlin-Kreuzberg von den deutschen Botschaften verweigert worden. "Die Versagung von Einreisevisa für die Teilnehmer der Straßenfußball-WM aus Ghana und Nigeria ist ein schlimmes Foul im Volksfest Fußball-WM 2006", erklärten Christian Ströbele und Winfried Hermann.

Mit dem Versagen der Visa werde "dem Gedanken des Fußballs als Mittel der Integration und Völkerverständigung  und dem Ansehen Deutschlands schaden zugefügt", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Ströbele und der sportpolitische Sprecher der Grünen, Winfried Hermann. "So behandelt man offiziell eingeladene Gäste nicht, auch wenn es 'nur' Jungs aus schlechten sozialen Verhältnissen sind."

Das Turnier des Projektes Streetfootballworld ist Bestandteil des offiziellen Kulturbegleitprogrammes zur WM der Bundesregierung und wird zu großen Teilen von der Bundesregierung finanziert. Bundestrainer Jürgen Klinsmann und der frühere Innenminister Otto Schily hatten das Projekt in Kreuzberg eröffnet.

StreetfootballworldDie Erklärungen von Staatsminister Gernot Erler vom Auswärtigen Amt zu den Gründen der Visa-Verweigerung nannten die beiden Grünen "völlig unbefriedigend und skandalös". Erler habe gesagt, die Visastellen der Botschaften hätten mit den Jugendlichen Interviews geführt und dort hätten diese angegeben, sich eine Profi-Karriere im Ausland zu erhoffen. Außerdem habe er darauf hingewiesen, dass die Statistik Ghana und Nigeria als Länder mit der geringsten Rückkehrbereitschaft ausweise.

Auch die früher vom Auswärtigen Amt angeführten Argumente, die Spieler hätten aufgrund zu geringer familiärer Bindungen oder fehlenden Besitzes den Nachweis der Rückkehrbereitschaft nicht führen können, seien "skandalös". "Die Welt zu Gast bei Freunden gilt uneingeschränkt offenbar nur für die große Welt, nicht aber für Straßenfußballer", kritisierten Ströbele und Hermann. Der Schaden für das Ansehen der Bundesrepublik könne nur durch eine sofortige Erlaubnis zur Einreise und Teilnahme am Turnier abgewendet werden.

[Foto: Straßenkinder in Brasilien ? Don Bosco Jugend Dritte Welt]

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Auswärtiges Amt: www.diplo.de
 Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN: www.gruene-fraktion.de


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