Berlin. - Brot für die Welt hat den am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedeten Entwurf einer Wasserstoff-Importstrategie kritisiert. Dieser zeige, dass ein Großteil des deutschen Wasserstoffbedarfs durch Importe – insbesondere aus Ländern des Globalen Südens – gedeckt werden solle. Die Strategie enthalte keine konkreten Nachhaltigkeitskriterien für Importe aus dem Süden, sagte Joachim Fünfgelt, Referent für Energiepolitik von Brot für die Welt. Zudem schließe die Bundesregierung in der Strategie die Förderung von fossilem Wasserstoff nicht aus. Nachbesserungen hält Fünfgelt daher für dringend erforderlich.
„Die Importstrategie bleibt bei Nachhaltigkeitskriterien für Wasserstoffimporte viel zu vage: Offen ist weiterhin, welche konkreten Kriterien Deutschland anlegt, wie sie in Förderinstrumenten umgesetzt und wie sie weiterentwickelt werden. Der Export von Wasserstoff aus dem Globalen Süden droht somit zu Wasserknappheit und Landnutzungskonflikten zu führen. Es besteht dringender Verbesserungsbedarf, etwa im Förderprogramm H2Global. Länder des Globalen Südens dürfen nicht auf ihre Rolle als Exporteure von Energieträgern reduziert werden, so Fünfgelt.
Die Bundesregierung vermeide in ihrer Wasserstoff-Importstrategie ein klares Bekenntnis zu grünem und nachhaltigem Wasserstoff, erklärte Fünfgelt weiter. «Stattdessen hält sie sich offen, den Import von blauem, also fossilem, Wasserstoff zu fördern. Damit sendet die Ampel-Regierung das fatale Signal an potenzielle Exportländer, in die Erschließung fossiler Energiequellen zu investieren. Dem Klimaschutz erweist die Bundesregierung damit einen Bärendienst.»
Quelle: www.brot-fuer-die-welt.de