earth overshoot 2024 800

Bonn/Aachen. - Am globalen Erdüberlastungstag (1. August) hat Misereor die deutsche Bundesregierung und die Europäische Union dazu aufgefordert, in ihren Bemühungen um eine konsequente Klima- und Ressourcenpolitik nicht nachzulassen. "Wir können es uns angesichts der Bedrohung für den Erhalt unserer Schöpfung nicht leisten, die notwendige sozial-ökologische Transformation zu verschleppen oder zu verwässern", sagte Andreas Frick, Hauptgeschäftsführer der katholischen Hilfsorganisation. Das betreffe in Deutschland und Europa vor allem die Bereiche Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Industrie, in denen bei den erforderlichen Veränderungen mehr Tempo gemacht werden müsse.

Der Erdüberlastungstag markiert jedes Jahr den Zeitpunkt, an dem die Menschheit weltweit bereits alle Ressourcen verbraucht hat, die auf unserem Planeten für zwölf Monate verfügbar sind und wiederhergestellt werden können. 2024 liegt dieser von der amerikanischen Organisation Global Footprint Network errechnete Termin um einen Tag früher als ein Jahr zuvor.

Bindende EU-weite Ziele für den Ausstieg

"Deutschland und die EU haben wichtige Schritte hin zu einer gerechten und nachhaltigen Entwicklung bereits vollzogen", meint Frick. "Doch erleben wir derzeit eine Reihe von politischen Konflikten, die dazu führen können, dass wir von unserem konsequenten Weg wieder abkommen." Der von der EU-Kommission begonnene Prozess eines "Green Deal" dürfe zum Beispiel nicht durch industrielle Interessen relativiert werden. Stattdessen sei die uneingeschränkte und gerechte Umsetzung ambitionierter Ziele das Gebot der Stunde. "Dazu gehören bindende Zeitpunkte, an denen die Staaten der EU aus den verschiedenen fossilen Energien aussteigen sollen." Gleichzeitig müsse alles darangesetzt werden, dass diese Transformation sozial gerecht gestaltet wird. Die Bürgerinnen und Bürger sollten über alle notwendigen Schritte klar und transparent informiert und gegebenenfalls bei deren Umsetzung unterstützt werden.

Wo Öllecks ganze Landstriche verseuchen

Kathrin Schroeder, Leiterin der Abteilung Politik und globale Zukunftsfragen bei Misereor, warnt die Bundesregierung davor, weiter in fossile Energieförderung auf dem afrikanischen Kontinent zu investieren: "Die fossilen Energien befeuern die Klimakrise, von der vor allem viele afrikanische Länder stark betroffen sind. Und sie richten in den Abbauländern großen Schaden an. Sie treiben Volkswirtschaften in die Abhängigkeit von fossilen Unternehmen. Hinzu kommen verheerende Auswirkungen auf die Menschen vor Ort. In Nigeria verseuchen Öllecks schon seit Jahrzehnten ganze Landstriche. Im Senegal bedroht Gasförderung Meeresschutzgebiete. Die Demokratische Republik Kongo verkauft Erdöl-Konzessionen für Gebiete, die mitten im Regenwald liegen. In Mosambik eskaliert in der Provinz Cabo Delgado die Gewalt aufgrund eines Konflikts um Erdgas-Vorkommen." Misereor sieht Länder mit hoher Emissionsbelastung wie Deutschland in der Pflicht, dieser Entwicklung etwas ganz anderes entgegenzusetzen und den Übergang Afrikas zu erneuerbaren Energien finanziell und technologisch zu unterstützen.

Aktion für Veränderungen im eigenen Alltag

"Genug für alle! Genug für mich?" heißt eine aktuelle Aktion von Misereor, in der das Entwicklungshilfswerk dazu einlädt, einen bewussten Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu leisten. Es gehe darum, für sich selbst Wege zu finden, die ein Leben innerhalb der planetaren Grenzen ermöglichen und zu mehr sozialer Gerechtigkeit weltweit führen.

Quelle: Misereor

Schaubild: Global Footprint Network


Earth Overshoot Day 2024 falls on August 1st

Ending Overshoot: Humanity’s Critical Race

Press Release

GENEVA, SWITZERLAND — August 1st marks Earth Overshoot Day, the date when humanity’s demand on nature’s resources surpasses Earth’s capacity to regenerate them for the given year. This day is calculated by Global Footprint Network, the international sustainability organization that pioneered the Ecological Footprint.

Earth Overshoot Day falling on August 1st signifies that humanity is currently using nature 1.7 times faster than our planet’s ecosystems can regenerate. This overshoot is possible because people can harvest more than is being renewed, thereby depleting natural capital. Such overuse compromises resource security. The consequences of ecological overspending are evident in deforestation, soil erosion, biodiversity loss, and the buildup of carbon dioxide in the atmosphere, which leads to more frequent extreme weather events and reduced food production.

Although Earth Overshoot Day has held steady for a decade, it remains early in the year, occurring just after 7 months of the year have passed. The remainder of the year humanity lives from overuse, further depleting the biosphere. Therefore, even as the date holds steady, the pressure on the planet keeps increasing, since damage from overshoot accumulates over time.

Source: www.footprintnetwork.org

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.