Berlin. - Das Entwicklungsministerium (BMZ) will sich »noch stärker« für lokale Frauen- und Menschenrechtsorganisationen weltweit einsetzen. Dazu gehört laut BMZ, dass Deutschland der internationalen Alliance for Feminist Movements beitreten wird – einem Bündnis aus Regierungen, internationalen Organisationen, Stiftungen und zivilgesellschaftlichen Gruppen, das schon seit 2022 existiert. Den Beitritt gab Entwicklungsministerin Svenja Schulze am Freitag per Videobotschaft auf dem Global Citizen Festival in New York bekannt.

Das Festival mit rund 60.000 Teilnehmenden findet jedes Jahr zum Zeitpunkt der UN-Generalversammlung statt. Es soll (junge) Menschen für den Kampf gegen Armut und für die Ziele der Agenda 2030 mobilisieren.


bmz 100Entwicklungsministerin Svenja Schulze erklärte: „Kein Land der Welt hat bisher eine echte Gleichstellung erreicht. Dabei würden alle Menschen davon profitieren – nicht nur die Frauen. Es gäbe weniger Hunger, weniger Armut und mehr Stabilität in der Welt. Deutschland wird sich daher künftig noch stärker für lokale Frauen- und Menschenrechtsorganisationen weltweit einsetzen. Denn es ist wichtig, dass Frauen auf der ganzen Welt gemeinsam für ihre Ziele kämpfen. Mit dem Beitritt zur Allianz wollen wir dazu beitragen, dass Frauenrechtsorganisationen in unseren Partnerländern für eine echte Gleichstellungspolitik eintreten können.“

Die Alliance for Feminist Movements wurde bei der UN-Generalversammlung 2022 gegründet. Sie umfasst philanthropischen Organisationen, nationale Regierungen – Kanada, Frankreich, Schweden, Großbritannien, Niederlande, Irland, Chile, Argentinien, Kolumbien, Malawi – sowie internationale Mitglieder wie OECD und EU-Kommission. Ihr Ziel ist es, Frauenrechtsorganisationen weltweit finanziell und politisch zu unterstützen.

"Vor allem im Globalen Süden" spielen diese eine unverzichtbare Rolle im Kampf gegen Diskriminierung, Gewalt und soziale Ungerechtigkeit", betont das BMZ. Sie arbeiteten daran, geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen und den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und wirtschaftlichen Chancen für Frauen und Mädchen zu verbessern. Viele Frauenrechtsorganisationen müssten dies unter enormen Belastungen und schwierigen Bedingungen tun. Damit sie sich besser untereinander und mit internationalen Geldgebern vernetzen und über Themenschwerpunkte, Finanzierungsmodelle und rechtliche Fragen austauschen können, stellt die Allianz unter anderem eine Online-Plattform zur Verfügung.

2023 hatte das BMZ seine Strategie zur feministischen Entwicklungszusammenarbeit vorgestellt. Durch sie will das BMZ Rechte, Ressourcen und Repräsentanz – die sogenannten 3R – von Frauen und marginalisierten Gruppen stärken. Frauen sollten die gleichen Rechte haben, etwa beim Erben und beim Landbesitz. Sie sollten den gleichen Zugang zu Ressourcen haben, etwa im Bildungssystem, und sollten gleichermaßen in Ämtern und Gremien repräsentiert sein wie Männer. Der Beitritt zur Alliance for Feminist Movements ist laut BMZ "ein weiterer Schritt zur Umsetzung der feministischen Entwicklungspolitik".

Zudem unterstützt Entwicklungsministerin Schulze die internationale Kampagne „WeTheWomen“. "Unter dem Hashtag #WeTheWomen teilen Mädchen und Frauen weltweit ihre Erfahrungen und ihre Ideen dazu, was sich ändern muss", berichtet das BMZ.

Während die deutsche Bundesregierung Asylbewerber nach Afghanistan zurückschickt, warnte "WeTheWomen" noch am 19. August vor einer sich zuspitzenden Menschenrechtssituation in dem 20 Jahre lang von der NATO einschließlich Bundeswehr besetzten Land:

"Time is of the essence! The next few weeks are critical - We must do what we can to help civilians who are in danger get out right now and persuade countries, institutions, and individuals worldwide to help. Banks have shut down. People no longer have access to money, making it difficult to flee."

Foto: Screenshot BMZ-Seite by epo.de

Quelle: BMZ Pressestelle
www.bmz.de

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