careBerlin (epo.de). - Anlässlich des UN-Hilfsaufrufs zur Unterstützung von Vertriebenen im Libanon hat CARE Deutschland den UN-Hilfeaufruf über 424 Millionen US-Dollar für den Libanon begrüßt. Die Hilfsorganisation bezweifelt jedoch, dass diese Summe ausreichen wird.



Michael Adams, CARE-Länderdirektor im Libanon, berichtete von einer täglich prekärer werdenden Lage. «Die humanitären Bedürfnisse steigen täglich dramatisch. (...) Die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln und mehr finanzielle Hilfe bereitstellen.»

Rund eine Million Menschen seien innerhalb des Landes auf der Flucht, so Adams. Die Kapazitäten der Regierung und der Hilfsorganisationen seien durch ständige Luftangriffe und fehlende Finanzierung stark belastet. Täglich gebe es neue Bombardierungen, die zu weiteren Toten, Verletzten und Vertriebenen führten.

«Die 863 Notunterkünfte – Schulen, Turnhallen, Kulturzentren – sind fast vollständig belegt. Viele Menschen in Beirut schlafen derzeit auf Straßen und in Parks. Die Müllabfuhr musste aufgrund der aktuellen Lage ihre Arbeit einstellen, was die Gefahr einer Gesundheitskrise erhöht. Kinder suchen in den Straßen nach Lebensmitteln, Kleidung und anderen notwendigen Dingen für ihre Familien. Besonders Mädchen sind in überfüllten Unterkünften und im Freien der Gefahr von Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt. Überdies ist für die kommenden Tage Regen vorhergesagt, sodass Menschen Schutz in verlassenen Gebäuden suchen, viele aber auf den Straßen bleiben müssen.»

CARE verteilt auch weiterhin dringend benötigte Hilfsgüter wie Lebensmittel, Wasser, Hygieneartikel, Matratzen und Decken. Doch die Verteilungen würden aufgrund überfüllter Straßen und anhaltender Angriffe stark erschwert. Für Wege, die das Team normalerweise in knapp fünf Minuten zurücklege, benötige es jetzt eine Stunde. Die Straßen seien voller Menschen, die vor den Bombardierungen fliehen.

«Wir verurteilen die Angriffe, die in der letzten Woche viele Tote in der Zivilbevölkerung und auch unter humanitären Helfer:innen forderten, aufs Schärfste», sagte Adams. «Die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln – durch finanzielle Unterstützung und diplomatischen Druck, um ein sofortiges Ende der Gewalt zu erreichen. Das humanitäre Völkerrecht muss eingehalten werden. Zivilist:innen und humanitäre Helfer:innen müssen geschützt werden.»

Quelle: www.care.de


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