Berlin. - Vor der Jahrestagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds in Washington D.C. (24.10- 26.10) appelliert die Entwicklungsorganisation ONE an die Anteilseigner und das Management der Weltbank, die begonnenen Reformen der multilateralen Entwicklungsbanken (MDB) fortzuführen und zu vertiefen. Trotz guter Fortschritte bleibt noch ein Potenzial von rund 400 Milliarden US-Dollar ungenutzt, das dringend mobilisiert werden muss, um globale Herausforderungen wie extreme Armut und den Klimawandel effektiv anzugehen.
ONE fordert:
- Fortsetzung des MDB-Reformprozesses und Mobilisierung von rund 400 Milliarden US-Dollar: Die bisherigen Reformen sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber es ist entscheidend, das volle Potenzial der MDB auszuschöpfen und innovative Wege zu finden, wie bestehendes Kapital effizienter genutzt werden kann. Rund 400 Milliarden US-Dollar könnten zusätzlich für Entwicklungsprojekte in einkommensschwachen Ländern bereitgestellt werden.
- Mehr konzessionäre Finanzierungen durch die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA): Innovationen und neue Finanzinstrumente sind wichtig, aber sie ersetzen nicht die Notwendigkeit von Zuschüssen und günstigen Krediten für die ärmsten Länder. Deshalb fordert ONE die Geberländer auf, ihre Beiträge zur IDA zu erhöhen, um sicherzustellen, dass ausreichende Mittel zur Bekämpfung von Armut und zur Förderung nachhaltiger Entwicklung bereitgestellt werden.
- Milderung der Schuldenkrise durch Senkung von Kapitalkosten beim nächsten G20-Gipfel: Viele Länder stehen vor einer Schuldenkrise, die ihre Entwicklungsmöglichkeiten stark einschränkt. ONE fordert die G20 auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Kapitalkosten zu senken und somit eine nachhaltige Entschuldung zu ermöglichen.
Stephan Exo-Kreischer, Europadirektor von ONE, erklärt: „Die bereits angestoßenen Reformschritte der multilateralen Entwicklungsbanken sind wichtige Schritte, aber das Ziel ist noch nicht erreicht. Wir müssen das volle finanzielle Potenzial nutzen, um den ärmsten Ländern zu helfen und globale Krisen zu bewältigen. Washington darf nicht das Ende unseres Engagements sein. Ohne eine deutliche Erhöhung der konzessionären Finanzierungen, insbesondere durch die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA), können wir die dringendsten Probleme nicht lösen. Wir fordern die Geberländer – einschließlich Deutschland – auf, ihre Beiträge zur IDA zu erhöhen. Dies ist unerlässlich, um die ärmsten Länder bei der Bewältigung von Herausforderungen wie der Gesundheitsversorgung, der Bildung und der Klimakrise zu unterstützen. Wir müssen verstehen, dass diese Herausforderungen auch uns betreffen. Deutschland hat die Möglichkeit und Verantwortung, eine führende Rolle zu übernehmen. Nur durch entschlossenes Handeln wird nachhaltige Entwicklung für alle möglich."
ONE ist eine globale überparteiliche Organisation, die sich für wirtschaftliche Chancen und ein starkes Gesundheitswesen in Afrika einsetzt. Dafür fordern wir die nötigen Investitionen. Unsere Arbeit stützt sich auf belastbare Daten und umfasst Aktivismus an der Basis, politische Bildung und politisches Engagement sowie strategische Partnerschaften, um die Politik zu überzeugen.
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