BMZ LogoBerlin. - Das Bündnis für nachhaltige Textilien (BNT) feiert sein 10-jähriges Bestehen. Die inzwischen 120 Mitglieder des Bündnisses engagieren sich für die Einführung höherer Sozial- und Umweltstandards in der Textilbranche. Seit der Gründung wurden unter anderem 160 gefährliche Chemikalien aus der Textilproduktion verbannt, über 12.000 landwirtschaftliche Betriebe im Globalen Süden bei der Umstellung auf Bioproduktion unterstützt und Beschwerdemechanismen für mehr als 160.000 Arbeiter*innen eingerichtet. Ins Leben gerufen wurde diese Multi-Stakeholder-Initiative vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als Reaktion auf den Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes in Bangladesch im Jahr 2013, eine der schwersten Tragödien der Textilindustrie.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Das Textilbündnis hat in den vergangenen Jahren sichtbare Fortschritte ermöglicht, sogar über die Textilindustrie hinaus. Das deutsche und europäische Lieferkettengesetz gibt es auch deshalb, weil das Textilbündnis zeigen konnte: Es geht. Mitglieder des Bündnisses haben die Lösungen erprobt, von denen andere lernen können. Die tragfähigsten Lösungen entstehen dann, wenn jene daran mitwirken, die die Arbeitsbedingungen vor Ort am besten kennen: die Arbeiterinnen und Arbeiter, die Gewerkschaften und die lokale Zivilgesellschaft.“

Als Multi-Stakeholder-Initiative bringt das Textilbündnis 120 Mitglieder aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und der Regierung zusammen. Die derzeitigen Mitgliedsunternehmen repräsentieren etwa 45 Prozent des deutschen Textileinzelhandelsmarktes. Darüber hinaus kooperiert das Bündnis mit europäischen und internationalen Initiativen, Gewerkschaften und Standardorganisationen, so das BMZ.

Gemeinsam setzen die Mitglieder des Textilbündnisses Projekte und Initiativen in Partnerländern um. Das Bündnis dient somit als Reallabor, in dem geprüft wird, was bereits möglich ist und wo es noch Herausforderungen gibt. Es zeigt der Politik Handlungsbedarf und Lösungsansätze auf. So hat das Bündnis einen wichtigen Beitrag zur Einführung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes sowie weiterer EU-Richtlinien geleistet.

Die Erfolge des BNTs in Zahlen und Fakten

Seit dem vergangenen Jahr veröffentlicht das Textilbündnis eine Lieferantenliste von knapp 8000 Produktionsstätten weltweit auf dem Open Supply Hub. Dies erhöht die Transparenz in der globalen Textilindustrie erheblich.

2022 hat sich das Textilbündnis neu ausgerichtet, um in Bündnisinitiativen noch enger zusammenzuarbeiten und sich stärker in den Produktionsländern zu engagieren:

  • Über 800 Zulieferbetriebe in den Produktionsländern wurden durch Bündnisinitiativen dabei unterstützt, ihre Arbeits- und Produktionsbedingungen zu verbessern.
  • Mehr als 160.000 Arbeiter*innen in Zulieferbetrieben haben einen besseren Zugang zu Abhilfe durch die Einführung von Beschwerdemechanismen
  • Darüber hinaus wurden mehr als 84.000 Arbeiter*innen in Zulieferbetrieben sowie landwirtschaftlichen Betrieben geschult und 12.000 Kleinbäuerinnen und -bauern bei der
  • Umstellung auf Bio-Baumwolle unterstützt.
  • Insgesamt 160 giftige Chemikalien wurden aus der Produktion verbannt.


Quelle: www.bmz.de


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