Das Filmteam von Kernfilme hat uns geschrieben: "Jedes vierte Kind (24 Prozent) ist nach neuesten Studien krank, vor allem psychisch. Diese „Epidemie“ soll viel mit den Nachwirkungen der Covid-Zeit und dem Missbrauch von Smartphones zu tun haben. Aber langfristige Untersuchungen zeigen, dass hinter allem die wachsende Vereinzelung in dieser Gesellschaft und die zunehmende Einsamkeit steht. Mit dem Anspruch in einem umfassenden Wettbewerb, immer bestehen zu müssen, fühlen sich viele Nachwachsende hoffnungslos überfordert. Doch auch immer mehr Erwachsene erleben diesen Druck und können den Kindern kaum helfen. Allen gemeinsam ist: Die Schuld dafür wird nur bei sich selbst gesucht." -- Warum Sie SOLD CITY ansehen sollten ...
"Dass psychische Erkrankungen und Einsamkeit vor allem mit der Entwicklung der westlichen Gesellschaft, der rückläufigen öffentlich Daseinsvorsorge (Schulen, Gesundheit, Wohnen…) und dem Abbau von Sicherheit in den Beschäftigungsverhältnissen zu tun hat, haben wir in dem Film „Der marktgerechte Mensch“ gezeigt. Aber bei unserem letzten Film SOLD CITY haben wir die Erfahrung gemacht, dass gemeinschaftliches Leben auch mitten im Kapitalismus möglich sein kann. Z.B in Singapur konnten wir erleben, dass die staatliche Verfügung über den Boden ein Game Changer gegen Vereinzelung ist. Auf Grund des kommunalen Bodens gibt es dort knapp 90% städtische Sozialwohnungen mit einem ganz bestimmten architektonisches Konzept: Für jeden städtischen Neubau gilt die Auflage, Gemeinschaftsflächen über die ganze Grundfläche im Erdgeschoss oder im 1. Stock für Aktivitäten der hier Wohnenden vorzuhalten. Ein erfolgreiches Konzept auch für das Zusammenwachsen der verschiedenen Ethnien.
Zu Zeiten der britischen Kolonial-Herrschaft gab es in den 60ziger Jahren blutige Rassenunruhen mit hunderten Toten. Deshalb hat dieser höchst multiethnische Stadtstaat nach der Unabhängigkeit noch weitere Auflagen für die städtischen Sozialwohnungen erlassen: In ihnen muss der ethnische und soziale Mix der ganzen Bevölkerung abgebildet sein. Dort gibt es kein Haus, wo nur eine Ethnie oder nur Reiche oder nur Arme leben. Das mit viel Geld und Ideen geförderte Ziel dabei ist, aus dem sozialen und ethnischen Mix im Haus eine Gemeinschaft zu bilden. Außer den Gemeinschaftsflächen sind noch ein Hawker-Zentrum Standard mit Garküchen, die vielfältiges asiatisches Essen anbieten, Kindergärten; Gesundheits – und Alteneinrichtungen und ein Supermarkt vorgeschrieben. Daher gibt es in Singapur wesentlich weniger Vereinzelung.
Singapur ist nicht der Himmel auf Erden. Dort gibt es alles, was Menschen ausmacht. Aber aufgrund des kommunalen Bodens hat die Stadt alle Möglichkeiten, der Vereinzelung entgegenzuwirken und gemeinschaftliches Handeln und Denken zu fördern. Die öffentliche Verfügung über den Boden ist zentral für ein sicheres und menschenwürdiges Wohnen für alle."
SOLD CITY - DER FILM
Seit in der Finanzkrise Investoren und Fonds aller Art begannen, vornehmlich in Wohnimmobilien zu investieren, geht es in immer mehr Wohnungen weniger ums Wohnen als um Rendite. Seither entscheidet der Markt, wo Menschen leben.
PRESSETEXT
Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnbaus fast überall in Europa aufgehoben ist, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. Damit hat sich ein beispielloses System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft im Kern auseinander dividiert. In Deutschland allgemein und besonders in den Groß-Städten leben traditionell mehr Menschen zur Miete als in Eigentum. In Berlin sind es sogar 82%. Diese Menschen sind zunehmend bedroht. Eine neoliberale Politik seit der Jahrtausendwende, dann aber vor allem die Finanzkrise sind die Ursache dieser Entwicklung. Seitdem kreist sehr viel internationales Kapital um das sogenannte Betongold. Ein vergleichsweise guter Mieter*innenschutz in Deutschland wurde zum Wohle des Kapitals mehr und mehr aufgeweicht. Seither geht es nicht mehr ums Wohnen, sondern um Geldanlage.
„SOLD CITY“ zeigt auf der einen Seite die Ursachen dieses Immobilienbooms, wie die Betroffenen ihn erleben und wie wir uns wehren können. Wir schauen aber auch über den Tellerrand nach Wien oder in das hochkapitalistische Singapur. Hier finden wir eine beispielhafte Wohnungspolitik – sinnvoll und denkbar auch hierzulande?
Der 1. Teil befasst sich mit dem System der Umwandlung von Wohnraum in Konzern-Eigentum. Banken, Fonds und internationales Anlagekapital drängen in die Städte. Kaum jemand scheint mehr sicher vor dem Verkauf seiner Wohnung. Beim Kasse Machen sind die einzigen, die dabei stören, die Mieter. So formuliert es Daniel Dieckmann aus der Habersaathstrasse in Berlin. Beim Entmieten und Zwangsräumen werden die Eigentümer mit ihren teils kriminellen Methoden von der Polizei gedeckt. Wohnen ist Daseinsvorsorge und Menschenrecht. Doch die Politik scheint sich völlig von ihrer Versorgungspflicht zu verabschieden. Der Sozialwohnungsbau schwindet im Dienste privater Investoren seit Jahrzehnten trotz Milliarden schwerer Subventionen. Wie sieht das in anderen Großstädten wie London oder Wien aus um die das Investorenkapital ebenso kreist?
Der 2. Teil widmet sich dem System, das großen Wohnkonzernen erlaubt, mit der Miete hauptsächlich die Dividenden der Aktionäre finanzieren. Dies verbinden wir zum einen mit der Forderung der Volksinitiative „Deutsche Wohnen & Co“ nach Enteignung großer Wohnungskonzerne. Zum anderen schauen wir wohnungspolitisch über den Tellerrand in andere Länder. In London ist die Situation für Mieter*innen noch um einige Zacken schärfer. Anna Minton, Buchautorin und Dozentin beschreibt die Verdrängung der arbeitenden Bevölkerung nicht mehr als Gentrifizierung, sondern als Sterilisierung der Städte. Nur Wien schafft es scheinbar spielend, dass private Investoren zwei Drittel als geförderte Wohnungen bauen müssen und die Mieter darin ihr Leben lang sicher sind. Warum ist das bei uns nicht möglich? Boden ist ein begrenztes Gut. Wenn viel „freies Kapital“ über dem Boden kreist, explodieren die Bodenpreise. Genau das ist seit der Finanzkrise passiert. Ein unlösbares Problem? Wir schauen nach Singapur, einem hochkapitalistischen Stadtstaat. Dort leben aber 86% der Bevölkerung im Kommunalen Wohnungsbau. Ein Boden-Enteignungsgesetz macht das möglich. Warum sollte das nicht auch bei uns funktionieren?
Z.Zt. findet jeden zweiten Tag mindestens eine Filmveranstaltung mit SOLD CITY irgendwo in der Republik statt. Haben Sie den Mut zu ihrer eigenen Veranstaltung mit einem oder beiden SOLD CITY Filmen! Wir helfen Ihnen gerne bei der Organisation. Alles dazu unter https://www.sold-city.org/de/filmveranstaltungen/wege-zur-filmveranstaltung.
- Ab 20 € Spende erhalten Sie von GIB eine DVD-Kopie der beiden Filme (oder zwei Film-Dateien) mit der Lizenz zur nicht kommerziellen Vorführung
- Sprechen Sie Ihr Kino an bzw. auch jeder andere Ort ist für eine Vorführung geeignet, wenn er mit Beamer, Leinwand und Lautsprechern ausgestattet ist.
- Laden Sie zur anschließenden Diskussion Ihre Kommunalpolitiker*innen, Vertreter*innen der Mieterinitiativen vor Ort ein.
- Schicken Sie uns unbedingt die Termine Ihrer Veranstaltung, damit wir sie auf unseren Online-Kalender setzen können, bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Überweisungen für Spenden bitte an: Empfänger: SOLD CITY, GLS Bank, IBAN: DE49430609672020346200, BIC: GENODEM1GLS
oder auch per PayPal (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | www.sold-city.org
Ja leider: Auch unsere drei letzten Filme sind so aktuell wie noch nie:
Der marktgerechte Patient – Der marktgerechte Mensch – Wer Rettet Wen? Reloaded