Bonn. – Die humanitäre Hilfe vor Ort mit, für und durch lokale Partnerorganisationen stärken, gleichzeitig eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit ihnen fördern und so ihr Reaktionsvermögen in zukünftigen Krisenlagen erhöhen – das ist das Ziel des innovativen Programms „Help Localisation Facility“ (HLF), das von der Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt entwickelt wurde und zunächst erstmals in der Ukraine durchgeführt wird. Die HLF verfolgt einen neuen Ansatz in der humanitären Hilfe, der lokale Organisationen in Krisen- und Konfliktgebieten noch stärker in die Verantwortung nimmt und ihnen eine deutlich aktivere Rolle bei der Konzeption, Planung und Umsetzung von Hilfsmaßnahmen überträgt.
„Lokale Organisationen sind nicht nur die ersten, die in Krisen helfen, sondern sie wissen auch am besten, was die Menschen vor Ort wirklich brauchen. Bisher wurden sie oft nur als ausführende Organe betrachtet, während Entscheidungen und Finanzierungen bei internationalen Organisationen lagen. Mit der „Help Localisation Facility” möchten wir diese ungleiche Dynamik ändern und lokalen humanitären Akteuren mehr Mitbestimmung und Verantwortung übertragen sowie langfristig ihre Kapazitäten stärken“, erklärt Dr. Thorsten Klose-Zuber, Help-Generalsekretär.
Das Globalprogramm HLF wird am 11. März 2025 öffentlich vorgestellt, läuft in der Pilotphase zunächst bis Ende 2026 in der Ukraine und soll dann auf andere Länder und Regionen ausgeweitet werden. Es wird 20 ukrainische Organisationen fördern. Dabei werden bürokratische Hürden reduziert, und lokale Organisationen erhalten schnellen Zugang zu notwendigen finanziellen Mitteln, um effektive Hilfe zu leisten. Von Anfang an haben lokale und internationale Akteure der Zivilgesellschaft im HLF-Programm großes Mitspracherecht. Sie arbeiten gleichberechtigt und entscheiden mit, welche von den beantragenden lokalen Hilfsorganisationen die Mittel aus dem Programm erhalten.
„Die Hilfe in Konfliktregionen wie der Ukraine wird durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern noch gezielter. Sie kennen die Gegebenheiten und wissen genau, wie am schnellsten und effektivsten auf Veränderungen reagiert werden muss. Damit leisten sie nicht nur kurzfristige Hilfe, sondern tragen auch nachhaltig zum langfristigen Wiederaufbau bei. Es lohnt sich immer lokale Strukturen zu stärken, mit Projektförderung und mit Kapazitätsaufbau“, so Gritt Richter, Teamleiterin der Help Localisation Facility.
Help setzt auf eine effiziente Hilfe, die durch lokale Organisationen als Partner in führender Rolle aktiv geleistet wird. Die „Help Localisation Facility“ wird vom Auswärtigen Amt gefördert und unter der Koordination von Help – Hilfe zur Selbsthilfe mit, für und durch lokale und internationale Akteure der Zivilgesellschaft in der Ukraine pilotiert.
Help – Hilfe zur Selbsthilfe
www.help-ev.de