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Screenshot: UN-Website zu Kürzungen bei der humanitären Hilfe


Genf. - Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat eine neue Entlassungswelle eingeleitet. Geplant ist Medienberichten zufolge die Entlassung von mindestens 20 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hauptquartier der UN-Organisation in Genf und eine bislang unbekannte Zahl an Mitarbeitern in den Länderbüros. Bereits vor einigen Wochen hatte die IOM 3.000 Mitarbeiter entlassen müssen.

Über die neuen Entlassungspläne hat die US-Entwicklungsplattform Devex am Donnerstag berichtet. “Dozens have been told today they’re terminated/non-renewed. Entire units gone”, erfuhr Devex aus Kreisen humaniätärer Hilfsorganisationen. Die Entlassungen im IOM-Hauptquartier bedeuteten einen "massiven Verlust von institutionellem und sektoralem Wissen".

Die Entlassungen sind die Folge der Entscheidung der Trump-Administration in den USA, die Entwicklungsbehörde USAID aufzulösen und drastische Kürzungen der Auslandshilfen einzuleiten. Die Folge sind auch Kündigungen von USAID-Verträgen und Verpflichtungen des US-Außenministeriums in Milliardenhöhe.

Schätzungen zufolge sind von den Entlassungen im Genfer Hauptquartier zwischen 500 und 1.000 Mitarbeitende betroffen, darunter Festangestellte, zeitlich befristete Vertragsmitarbeiter, Consultants und Praktikanten. “While we are still assessing the full impact, we anticipate that these changes will have broad implications for the organization”, erklärte ein Berater. “IOM’s senior leadership has been preparing for different scenarios and is now working rapidly to evaluate adjustments that may need to be made to ensure that the organisation remains operationally strong and can continue delivering on its mandate.”

IOM-Exekutivdirektorin Amy Pope hatte die Kündigungen Devex zufolge bereits am 3. März intern angekündigt. Mit den Entlassungen sei am Montag  begonnen worden. IOM beschäftigte vor den Entlassungen rund 20.000 Menschen weltweit und unterstützte mehr als 280 Millionen Migranten. 45% des jährlichen Budgets von mehr als drei Mililarden US-Dollar kam aus den Vereinigten Staaten. Die IOM finanziert sich überwiegend aus freiwilligen Beiträgen für bestimmte Programme.

Rund 5.000 IOM-Mitarbeiter waren im U.S. Refugee Admissions Program (USRAP) beschäftigt, das US-Präsident Trump an seinem ersten Tag im Amt suspendiert hatte. 3.000 von ihnen musste IOM vor wenigen Wochen deshalb entlassen. Trump hatte erklärt, die USA hätten keine Kapazität für eine große Zahl an Migranten: “The United States lacks the ability to absorb large numbers of migrants, and in particular, refugees, into its communities in a manner that does not compromise the availability of resources for Americans, that protects their safety and security, and that ensures the appropriate assimilation of refugees.“

Der Anschlag der Trump-Regierung auf USAID hat gravierende Folgen für Hilfsprogramme weltweit. Zehntausende in den USA und außerhalb haben wegen fehlender Gelder ihren Job verloren. Damit fehlt Millionen Hilfsbedürftigen der Zugang zu Nahrungsmittelhilfe, medizinischer Versorgung und anderen lebensrettenden Maßnahmen. USAID finanzierte unter anderem Früherkennungsprogramme, die vor drohenden Hungerkrisen warnen, und lebenswichtige Medikamente für AIDS-Kranke. 

Das Büro des USAID-Generalinspekteurs listet neuerdings auf seiner Website angebliche betrügerische Machenschaften der Entwicklungsbehörde und fordert Whistleblower dazu auf, Berichte über Mißstände und misslungene Projekte einzureichen.

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