Wahlplakate im Kongo. Foto: MONUCBunia/Bonn (epo.de). - Die Deutschte Welthungerhilfe sieht im bislang friedlich verlaufenen Wahlkampf im Ost-Kongo ein Hoffnungszeichen für eine stabilere Sicherheitslage nach den ersten freien Wahlen am Sonntag. "Die Bevölkerung zeigt eine Mischung aus Hoffnung und Zuversicht", sagte Rüdiger Sterz, seit 2002 Projektleiter der Deutschen Welthungerhilfe in Bunia. "Für viele ist es das erste Mal in ihrem Leben, dass sie wählen dürfen."

Als positives Zeichen wertete Sterz es, dass am Donnerstag zwei Rebellengruppen in der Provinz Ituri ankündigten, ihre Waffen niederzulegen und die Wahl in ihren Herrschaftsgebieten zu ermöglichen. Der Wahlkampf verlief nach seinen Worten in Bunia und Umgebung friedlich, im Gegensatz zur Hauptstadt Kinshasa, wo es mehrfach zu Ausschreitungen kam.

Die Provinz Ituri gehörte zu den unruhigsten im Kongo. Seit einem Militäreinsatz der EU im Jahr 2003 und einem robusteren Eingreifen der UN-Blauhelme hat sich die Sicherheitslage jedoch deutlich verbessert. "Ich fahre inzwischen durch Gebiete, in die man sich früher wegen der Rebellen nicht wagen konnte", sagte Sterz. "Nach meiner Einschätzung haben sich die Kämpfe um drei Viertel reduziert."

Dennoch gebe es noch keinen Grund zur Entwarnung. "Entscheidend wird sein, ob die Wahlverlierer das Ergebnis akzeptieren", so Sterz. Die Welthungerhilfe hatte gefordert, dass sich der EU-Einsatz nicht auf die Wahl beschränkt und die internationale Gemeinschaft langfristig den Kongo bei Stabilisierung und Entwicklung des Landes unterstützt.

"Nach der Nothilfe für die Flüchtlinge und der Demobilisierung von Soldaten muss das Augenmerk jetzt verstärkt darauf gerichtet werden, der immer noch in großer Armut lebenden Landbevölkerung zu helfen und die intern Vertriebenen wieder einzugliedern", erklärte Sterz.

Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit 1997 in Ost-Kongo tätig. Mit einem Projektvolumen von knapp 50 Millionen Euro erreicht sie mehr als sieben Millionen Menschen. Neben dem Bau von wichtigen Straßen zur Erschließung von Märkten in der landwirtschaftlich sehr fruchtbaren Region baut die Organisation Schulen und Gesundheitszentren wieder auf. Die heimkehrenden Flüchtlinge erhalten zudem Saatgut und landwirtschaftliche Geräte, außerdem Nahrungsmittel, um die Zeit bis zur ersten Ernte zu überbrücken.

 Deutsche Welthungerhilfe


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