DiakonieStuttgart (epo.de). - "Brot für die Welt" und die Diakonie Katastrophenhilfe sind besorgt über die Sicherheitslage für Hilfsorganisationen im Sudan. Angesichts wiederkehrender Angriffe durch Milizen in Darfur habe sich die Sicherheitslage für humanitäre Helfer extrem verschärft, erklärt die Direktorin der beiden kirchlichen Hilfswerke, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Mittwoch in Stuttgart.

"Die Übergriffe auf unsere und andere Helfer macht die Versorgung der Betroffenen fast unmöglich", sagte Füllkrug-Weitzel. "Die Gesamtsituation verschlechtert sich dramatisch, da die separaten Friedensabkommen sowohl in Darfur wie auch im Südsudan bislang nicht zu einer umfassenden Friedenslösung beigetragen haben."

Im Juli waren in der westsudanesischen Provinz Darfur mehr Helfer getötet worden als in den zwei Jahren zuvor. "Die Konfliktparteien müssen die Neutralität der Helfer respektieren und sie schützen", forderte Füllkrug-Weitzel. Von den Übergriffen waren auch Mitarbeiter des Gemeinschaftsprojektes des internationalen kirchlichen Netzwerkes ACT (Kirchen helfen gemeinsam) und Caritas in Darfur betroffen, das von der Diakonie Katastrophenhilfe mitgetragen und finanziert wird.

Obwohl auf großen internationalen Druck hin im Mai ein Friedensabkommen zwischen der sudanesischen Regierung und einer Fraktion der Befreiungsbewegung für die Provinz Darfur geschlossen worden war, verschärfte sich die Situation erneut. "Leider wird hier einmal mehr deutlich, dass ein Friedensschluss nur gelingen kann, wenn alle Konfliktparteien miteinbezogen werden. Das braucht Zeit, die die Völkergemeinschaft hier nicht ausreichend gewährt hat - um den Preis einer neuen Konfliktfront zwischen den Rebellenfraktionen und einer neuen Dimension -, so Füllkrug-Weitzel.

Die Bemühungen internationaler Organisationen wie Afrikanischer Union und UN seien ebenso zu begrüßen wie das Engagement der deutschen Bundesregierung. Letztlich müsse jedoch die Zivilgesellschaft in Darfur in den Friedensprozess einbezogen werden, müssten Vertrauenspersonen und -organisationen gefunden werden, die von allen Seiten akzeptiert werden, so Füllkrug-Weitzel.

Mehr Anlass zur Hoffnung gebe trotz enormer Probleme die Situation im Südsudan. Dort war im Januar 2005 ein Friedensabkommen zwischen der Regierung und der SPLM/A geschlossen worden. "Aber auch hier steht der Erfolg auf der Kippe", so Füllkrug-Weitzel. Entscheidend für einen langfristigen Frieden sei unter anderem die sorgfältige Planung zur Rückführung und Wiedereingliederung der mehreren Millionen Flüchtlinge und ein Entwicklungsplan für den Süden.

"Es müssen endlich die zugesagten finanziellen und politischen Unterstützungen der Völkergemeinschaft eingelöst werden", erklärte Füllkrug-Weitzel. "Drei Milliarden Dollar waren von internationalen Gebern versprochen. Weiteres diplomatisches Engagement der Bundesregierung wäre hier wünschenswert."

"Brot für die Welt" und die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützen seit Jahren vielfältige Nothilfs- und Entwicklungsprogramme von Partnerorganisationen im Sudan, mit denen diese unter schwierigsten Bedingungen humanitäre und soziale Grundsicherung, Friedensarbeit, wirtschaftlichen Wiederaufbau und den Aufbau des Gesundheitswesens fördern.

 Diakonie Katastrophenhilfe


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