DarfurNew York (epo.de). - UN-Generalsekretär Kofi Annan hat vor einer humanitären Krise in der sudanesischen Provinz Darfur gewarnt. In einem Bericht an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen heißt es, die Hilfsorganisationen müssten ihre Aktivitäten einstellen oder zumindest stark einschränken, wenn sich die prekäre Sicherheitslage in Darfur nicht schnell verbessere. "Die Region ist wieder an der Schwelle zur Katastrophe", erklärte Annan. Er machte vor allem die sudanesische Regierung und mit ihr verbündete Milizen für die erneute Zuspitzung der Lage verantwortlich.

Seit dem im Mai abgeschlossenen Friedensabkommen für Darfur habe sich die Sicherheitslage nicht verbessert, berichtete Annan dem Sicherheitsrat. Stattdessen seien wachsende Gewalt und zunehmende Polarisation zu verzeichnen, weil sich die am Konflikt beteiligten Gruppen nicht an das Abkommen hielten. Die sudanesische Regierung scheine eine militärische Lösung des Konfliktes anzustreben und stocke ihre Truppen auf, warnte Annan. Er rief die Konfliktparteien nachdrücklich dazu auf, die gewaltsamen Auseinandersetzungen zu beenden.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind bei den Kämpfen zwischen sudanesischen Regierungsruppen, mit ihnen verbündeten Reitermilizen und Rebellengruppen in Darfur bislang mehr als 400.000 Menschen getötet worden. Zwei Millionen Menschen mussten aus ihren Dörfern fliehen, und rund drei Millionen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

 Vereinte Nationen


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