WWFFrankfurt (epo.de). - Der derzeitige menschliche Konsum übersteigt die natürliche Kapazität der Erde um 25 Prozent. Wenn der Verbrauch an natürlichen Ressourcen weitergehe wie bisher, benötige der Mensch bis zum Jahr 2050 zwei Planeten, um seine Bedürfnisse nach Nahrung, Energie und Infrastruktur zu decken, heißt es im "Living Planet Report 2006", den die Umweltstiftung WWF am Dienstag in Frankfurt der Öffentlichkeit vorstellte.

DEm WWF-Bericht zufolge sind die Populationen wildlebender Tierarten in den letzten 33 Jahren (1979-2003) um ein Drittel zurückgegangen. Gleichzeitig habe sich der ökologische Fußabdruck der Menschen vervielfacht, mit der Folge, dass der menschliche Konsum die natürliche Kapazität der Erde um 25 Prozent übersteige.

Bei einer Gesamtbevölkerung von 6,4 Milliarden Menschen stünden jedem Erdenbewohner durschnittlich 1,8 Hektar produktive Fläche zur nachhaltigen Deckung seiner Bedürfnisse zur Verfügung, so der WWF. Tatsächlich betrage der derzeitige Bedarf 2,23 Hektar pro Person. Deutschland steht im weltweiten Ländervergleich auf Platz 23 mit 4,5 Hektar pro Person.

"Wir verhalten uns so, als ob wir zwei Planeten zur Verfügung hätten und zerstören damit langfristig unsere Lebensgrundlage", warnte WWF-Experte Christoph Heinrich. "Wir leben eindeutig über unsere Verhältnisse und es ist höchste Zeit, sich von der bisherigen Konsum- und Wegwerfgesellschaft zu einer nachhaltigen Lebensweise zu entwickeln."

Die WWF Studie präsentiert den "Living Planet Index", der den Zustand von 3.600 Populationen von 1.300 Tierarten weltweit untersucht. Insgesamt wurden Daten über 695 an Land lebende Arten und 344 Süßwasserarten sowie 274 Meeresarten analysiert. Die an Land lebenden Arten verzeichnen demnach einen Rückgang um 31 Prozent, Süßwasserarten um 28 Prozent und Meeresarten um 27 Prozent.

Darüber hinaus untersucht die Studie den ökologischen Fußabdruck, also die biologisch produktive Fläche, die benötigt wird, um alle Ressourcenbedürfnisse inklusive der Energieversorgung nachhaltig zu gewährleisten. In der Zeit von 1961-2003 hat sich der Studie zufolge der ökologische Fußabdruck der Menschheit mehr als verdreifacht. Dabei sei der Ausstoß von Kohlendioxyd durch die Verwendung von fossilen Brennstoffen der am schnellsten wachsende Faktor: er habe sich zwischen 1961 und 2003 verneunfacht.

Die Länder mit dem größten Fußabdruck gemessen an Hektar pro Person sind Die Vereinigten Arabischen Emirate (11,9 ha), die USA (9,6 ha), Finnland, Kanada, Kuwait, Australien, Estland, Schweden, Neuseeland und Norwegen. China stehe an 69. Stelle, habe aber aufgrund seiner schnell wachsenden Wirtschaft eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu einer nachhaltigen Ressourcennutzung, betonte der WWF.

World Wide Fund For Nature (WWF)


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