DR KongoKinshasa/New York (epo.de). - Angesichts gewaltsamer Auseinandersetzungen vor den am Sonntag stattfindenden Stichwahlen im Rennen um die Präsidentschaft in der Demokratischen Republik Kongo hat die UN-Mission im Kongo (MONUC) zu Ruhe und Besonnenheit aufgerufen. Bei Schusswechseln zwischen Sicherheitskräften des amtierenden Präsidenten Joseph Kabila und seines Herausforderers Jean-Pierre Bemba waren in den vergangenen Tagen mindestens vier Menschen getötet worden.

MONUC-Sprecher Jean Tobie Okala rief die beiden Kandidaten in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa dazu auf, die Einheit des Landes zu bewahren und auch eine Wahlniederlage zu akzeptieren. Der amtierende Vizepräsident und frühere Rebellenchef Jean-Pierre Bemba erklärte unterdessen, er werde eine Wahlniederlage bei den Stichwahlen am Sonntag akzepteren und in die Opposition gehen, wenn die Wahlen frei, demokratisch und transparent verliefen.

Bei den Wahlen am 30. Juli hatte keiner der beiden Kandidaten die notwendige absolurte Mehrheit erreicht. Nach der Verkündung des Wahlergebnisses im August waren mindestens 23 Menschen getötet worden. Bei den jüngsten gewaltsamen Auseinandersetzungen wurden nach Angaben von MONUC ein Angehöriger der Sicherheitstruppe von Vizepräsident Bemba und drei Polizisten getötet.

Die Präsidentschaft- und Parlamentswahl in der Demokratischen Republik Kongo am 30. Juli war die erste freie Wahl seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1960. Die Vereinten Nationen hatten dafür rund 50.000 Wahllokale eingerichtet und mehr als 12.000 Wahlhelfer ausgebildet.

Die freien Wahlen im Kongo sollen den Friedensprozess nach einem jahrelangen Bürgerkrieg stabilisieren, der nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als vier Millionen Menschenleben kostete.

 DR Kongo
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