GTZEschborn/Amman (epo.de). - Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) wird in den nächsten drei Jahren zehn Millionen Euro einsetzen, um die Wasserwirtschaft in Jordanien nachhaltig zu gestalten. Darauf verständigten sich die Bundesregierung und das Königreich Jordanien. Auftraggeber für das Projekt ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Mit 180 Kubikmetern pro Person und Jahr zählt Jordanien zu den wasserärmsten Ländern der Erde. Die vorhandenen Vorkommen werden derzeit so stark übernutzt, dass eine nachhaltige Versorgung von Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft ernsthaft gefährdet ist. "Wenn sich Art und Umfang des Verbrauchs nicht drastisch ändern, wird das Wasserdefizit Jordaniens weiter ansteigen - mit nicht absehbaren Folgen für Bevölkerung und Umwelt", erklärte Uwe Stoll, Leiter des Projekts. Um diesem Trend entgegen zu wirken, wollen GTZ-Experten jetzt auf allen Ebenen des jordanischen Wassersektors aktiv werden. In nationalen Ministerien prüfen sie die gesetzlichen Rahmenbedingungen und erarbeiten Verbesserungsvorschläge.

Bei regionalen Wasserversorgern will die GTZ Wasserverluste reduzieren, Kunden- und Verbrauchsdaten vollständig erheben, Fach- und Führungskräfte auf den neuesten Stand der Technik und des Managements bringen sowie Aufbau- und Ablaufstrukturen effizient gestalten. Auch mit Nutzergruppen - insbesondere Landwirten - sollen die Experten direkt kooperieren. Die Landwirtschaft verbrauche derzeit 65 Prozent der jährlich zur Verfügung stehenden Wassermenge, erwirtschafte aber nur drei Prozent des Bruttoinlandprodukts. Landwirte müssten Frischwasser deshalb effizienter einsetzen und verstärkt auf behandeltes Abwasser setzen, so die GTZ.

"Wasserknappheit führt auch zu Konflikten zwischen Haushalten, Industrie und Landwirtschaft", sagte Joachim Prey, GTZ-Büroleiter in Jordanien. "Eine nachhaltige Nutzung lebt deshalb nicht nur von technischer Expertise, sondern auch von einem fairen Aushandlungsprozess zwischen diesen Interessengruppen. Auch hierfür werden wir uns einsetzen", so Prey.

Die GTZ realisiert dieses Vorhaben in Kooperation mit der KfW-Entwicklungsbank. Eine Zusammenarbeit ist auch mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) vereinbart. Mehrere deutsche Firmen werden sich in Form von Public Private Partnerships (PPP) beteiligen. Zudem kooperieren die deutschen Experten mit amerikanischen und japanischen Kollegen von USAID und JICA.

 GTZ


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