UNONew York (epo.de). - Nach neuen Angriffen bewaffneter Milizen auf Zivilisten in der sudanesischen Krisenregion Darfur, bei denen in den vergangenen Tagen fast 40 Menschen getötet wurden, hat UN-Generalsekretär Kofi Annan ein hochrangiges UN-Meeting in Äthiopien anberaumt, das Lösungsmöglichkeiten diskutieren soll. Neben den USA, der Europäischen Union, Russland und China sollen auch einige afrikanische Staaten teilnehmen.

Nach Berichten der UN-Mission im Sudan (UNMIS) attackierten in West-Darfur rund 300 Bewaffnete einer arabischen Miliz mehrere Flüchtlingslager, töteten 31 Menschen und brannten fast 100 Häuser nieder. Auch in Nord-Darfur seien bei Angriffen auf Dörfer mehrere Menschen umgebracht worden. Die arabischen Milizen seien teilweise von sudanesischen Militärfahrzeugen unterstützt worden.

An dem UN-Meeting in Äthiopien sollen neben den fünf ständigen Mitgliedsstaaten des Weltsicherheitsrates und der Euopäischen Union auch Vertreter der sudanesischen Regierung, der Demokratischen Republik Kongo, Gabuns, Äyptens und der Arabischen Liga teilnehmen. Das Treffen solle am Donnerstag beginnen, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric in New York. Zweck sei es, über Wege aus der gegenwärtigen Krisensituation und mögliche Fortschritte im Friedensprozess zu diskutieren.

Dujarric kündigte an, die UNO werde die in der Provinz Darfur stationierten, aber mit einem schwachen UN-Mandat ausgestatteten Friedenstruppen der Afrikanischen Union mit 21 Millionen US-Dollar unterstützen. Die Regierung des Sudan weigert sich bislang beharrlich, der vom Weltsicherheitsrat beschlossenen Stationierung von UN-Blauhelmen in Darfur zuzustimmen.

In Darfur sind im Konflikt zwischen Regierungstruppen, arabischen Milizen und Rebellengruppen nach UN-Angaben in den letzten drei Jahren rund 200.000 Menschen getötet worden. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden durch die Gewalt aus ihren Dörfern vertrieben.

 Vereinte Nationen


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