Göttingen (epo.de). - Wissenschaftler aus Göttingen und Erfurt arbeiten an einer systematischen Gerechtigkeitstheorie, die auf der Basis sozialethischer Normen konkrete ökonomische Instrumente zur weltweiten Armutsbekämpfung benennen soll. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das zweijährige Forschungsprojekt "Absolute Armut und Globale Gerechtigkeit" mit rund 64.000 Euro.

Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Stephan Klasen, der an der Universität Göttingen auf dem Gebiet der Volkswirtschaftstheorie und der Entwicklungsökonomik forscht, kooperiert bei dem Projekt mit Prof. Dr. Elke Mack vom Lehrstuhl für Christliche Sozialethik und Sozialwissenschaften an der Universität Erfurt. Das Vorhaben soll im April 2007 starten.

Nach Angaben von Prof. Klasen müssen mehr als eine Milliarde Menschen täglich mit weniger als einem US-Dollar auskommen, um ihr Leben zu bestreiten. Jedes Jahr sterben weltweit rund 18 Millionen Menschen an armutsbedingten Ursachen, darunter allein elf Millionen Kinder.

"Angesichts von Menschenwürde und Menschenrechten sind christliche Sozialethik, Religionssoziologie und empirische Wirtschaftsforschung gefordert. Sie müssen eine anwendungsorientierte Begründung liefern für die Änderung von Normen, Institutionen und sozialen Systemen, die zu einer nachhaltigen Reduktion der absoluten Armut führt", erklärte der Göttinger Wissenschaftler. "Eine systematische Gerechtigkeitstheorie muss dabei den Zusammenhang herstellen zwischen ethischen Gerechtigkeitspostulaten und wirtschaftlich tragfähigen Strategien der Armutsbekämpfung und den Verantwortlichen zugleich anwendungsrelevante Richtlinien an die Hand geben."

Georg-August-Universität Göttingen


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