Köln/Berlin (epo.de). - medica mondiale hat die "menschenverachtende Situation der Frauen in Afghanistan" kritisiert. Das afghanische Gesetz sehe zwar offiziell für Männer und Frauen gleiche Rechte vor. In der Praxis jedoch werde die Lage für Frauen täglich gefährlicher. So nähmen Angriffe auf Frauen permanent zu, erklärte medica mondiale-Geschäftsführerin Monika Hauser anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember.

"Die Ermordung der Frauenbeauftragten der Provinz Kandahar Safia Ama Dschan im September stellt nur die tragische Spitze des Eisberges dar", sagte Hauser. "Ob Regierungsvertreterinnen oder andere Frauen und Mädchen - die Spirale von Gewalt und Unterdrückung dreht sich weiter in Afghanistan."

Hauser sagte, von der Umsetzung der UN-Resolution 1325 sei man in Afghanistan "noch sehr weit entfernt". Diese Resolution hat die Prävention von Gewalt gegen Frauen, den Schutz von Frauen vor Gewalt und die gleichberechtigte Beteiligung von Frauen an Wiederaufbau-Prozessen in Kriegs- und Krisengebieten zum Ziel.

Die medica-mondiale-Gründerin forderte die Bundesregierung auf, den Verantwortlichen im afghanischen Regierungsapparat "unmissverständlich klar zu machen, dass ihr Land nach wie vor zu einem der frauenverachtendsten der Welt" gehöre.  "Wer die Frauenrechte seines Landes so nachlässig und ignorant behandelt, wie dies die Verantwortlichen in Afghanistan tun, dem kann man nicht glauben, an Demokratie und Menschenrechten wirklich interessiert zu sein. Es ist höchste Zeit, ihnen dieses auch deutlich zu sagen", so Hauser. Sie forderte, die Internationale Gemeinschaft müsse die weitere Geldvergabe an Afghanistan an die Umsetzung von Frauenrechten und dem Schutz von Frauen koppeln.

 medica mondiale


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