BfdWSiegburg/Stuttgart (epo.de). - "Brot für die Welt" hat in einer neuen Studie eine Fortführung der armutsorientierten Entwicklungszusammenarbeit mit China, Indien, Brasilien und Südafrika gefordert. "Die Wirtschaftsleistung dieser Länder nähert sich zwar der bedeutender Industrieländer an, aber zugleich profitieren weite Teil der Bevölkerung nicht vom Wachstum", erklärte Reinhard Koppe, zuständig für Grundsatz- und Entwicklungspolitik bei "Brot für die Welt".

In der Studie wird untersucht, welchen Einfluss das Wirtschaftswachstum auf die Lebenssituation der Armen in den Ländern China, Indien, Brasilien und Südafrika hat. "Es wird deutlich, dass die jeweilige nationale Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik in den wenigsten Fällen zur Verminderung der Armut beiträgt", sagte Friedel Hütz-Adams vom SÜDWIND Institut in Siegburg, der die Studie im Auftrag von "Brot für die Welt" erstellt hat.

"Das Konzept des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für die Ausrichtung der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit in den sogenannten Ankerländern, lässt befürchten, dass der Stellenwert der Armutsbekämpung in diesen Ländern sinkt", so Koppe. Eine Konzentration auf strukturelle und wirtschaftliche Hilfe für diese Länder werde der Tatsache nicht gerecht, dass dort derzeit die Hälfte der Armen weltweit leben.

Die Steigerung der Wachstumsrate und des Bruttosozialproduktes seien allein noch kein Indikator für erfolgreiche Armutsbekämpfung, sagte Koppe. "Wenn die Millenniumsziele, wie etwa die Halbierung der weltweiten Armut bis 2015, erreicht werden sollen, muss die Entwicklungszusammenarbeit auch in diesen aufstrebenden Ländern die Belange der Armen im Fokus behalten." Die Zusammenarbeit zwischen staatlicher und zivilgesellschaftlicher Entwicklungszusammenarbeit durch Kirchen und Nichtregierungsorganisationen müsse weiterentwickelt statt verringert werden. Nur so sei sicher zu stellen, dass besonders die Armen vom Anstieg der Wachstumsraten profitieren.

Die Studie "China, Indien, Brasilien und Südafrika: Plädoyer für die Fortsetzung einer armutsorientierten Entwicklungszusammenarbeit" sowie eine Zusammenfassung stehen als Download unter www.brot-fuer-die-welt.de sowie www.suedwind-institut.de zur Verfügung.


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