BMZBerlin (epo.de). - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat gefordert, die Genitalverstümmelung weltweit zu verbieten. "Es ist eine traurige Nachricht, dass wir immer noch einen Jahrestag gegen Genitalverstümmelung  brauchen, um aufzurütteln. Denn diese schreckliche Menschenrechtsverletzung existiert immer noch", erklärte die Ministerin anlässlich des Internationalen Tags "Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung" am 6. Februar.

Inzwischen haben nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zehn Länder, in denen Genitalverstümmelung bisher weit verbreitet war, diese unter Strafe gestellt. Doch noch immer sei es in 28 Staaten Afrikas, auf der arabischen Halbinsel und in Teilen Asiens brutale Praxis, Mädchen und junge Frauen auf schreckliche Weise zu verstümmeln. Weltweit leiden etwa 140 Millionen Frauen unter den Folgen. Jahr für Jahr werden rund drei Millionen Frauen  Opfer dieser Tradition.

"Genitalverstümmelung hat nichts mit Religionsausübung zu tun", erklärte Wieczorek-Zeul. "Sie ist ausschließlich eine schwere Gesundheitsschäden verursachende Praxis und eine schwere Menschenrechtsverletzung. Letztlich steht dahinter der männliche Wunsch, weibliche Sexualität zu kontrollieren."

Neben seelischen Schäden sind die Gefahren für die Gesundheit der Frauen immens. So drohen die Frauen durch die Verstümmelung zu verbluten. Langfristig können die Verletzungen zu Infektionserkrankungen und zu lebensgefährlichen Komplikationen in der Schwangerschaft führen.

Das BMZ unterstützt das überregionale Projekt "Förderung von Initiativen zur Überwindung weiblicher Genitalverstümmelung", das derzeit in acht afrikanischen Ländern durchgeführt wird. Dabei wird vor allem durch Aufklärung und in Zusammenarbeit mit örtlichen Würdenträgern erfolgreich Überzeugungsarbeit geleistet.

"In unserer gesamten Entwicklungszusammenarbeit stärken wir Frauen in ihrer wirtschaftlichen, politischen und sozialen Stellung. Starke und unabhängige  Frauen können sich leichter zur Wehr setzen gegen Unterdrückung. Große Erfolge in unser Arbeit  - wie zum Beispiel in Benin oder auch in Ägypten - zeigen: Selbst diese jahrtausende alte Praxis kann innerhalb einer Generation überwunden werden. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit wird dazu weiter ihren Beitrag leisten", erklärte Heidemarie Wieczorek-Zeul.

www.bmz.de


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.