World VisionFriedrichsdorf/Santa Cruz (epo.de). - In Bolivien spitzt sich nach wochenlangen Regenfällen die Katastrophenlage weiter zu. Nach Angaben der Regierung sind mittlerweile rund 65 Prozent des Landes von den Unwettern betroffen. Überschwemmungen, Hagelstürme und in manchen Regionen auch Dürre hätten schätzungsweise 350.000 Menschen in Not gebracht, berichtete das Hilfswerk World Vision. Das Auswärtige Amt unterstützt Soforthilfemaßnahmen von World Vision im Department Beni und im deutschen Regionalentwicklungsprojekt Guarayos mit rund 100.000 Euro.

Auslöser für die Unwetter-Katastrophe ist das Klima-Phänomen "El Nino". Die größten Schäden sind World Vision zufolge bisher durch  Überflutungen entstanden. In der Region um Santa Cruz und im Department Beni im Nordosten des Andenlandes seien schätzungsweise 70.000 Familien obdachlos. Im deutschen Regionalentwicklungsprogramm Guarajos seien mehr als 100 Familien aus vier Gemeinden dringend auf Hilfe angewiesen. Ihre Häuser standen teilweise bis zum Dach unter Wasser, ihre Tiere ertranken in den Fluten. Bewohner, die schwimmend nach Hilfe suchten, informierten die Behörden darüber, dass sich schon Durchfallerkrankungen und Dengue-Fieber ausbreiteten. Einige Familien wurden aus den Risikogebieten in nahe gelegene Schulen evakuiert.

"Wir tun unser Möglichstes, um die bedürftigsten Menschen in den betroffenen Dörfern so rasch wie möglich mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Hygienesets zu versorgen", berichtete der deutsche World Vision-Mitarbeiter Uli Hermanski aus Santa Cruz. Er befürchtet, dass die Naturkatastrophe auch langfristige Auswirkungen haben wird: "Der Regen hat Saatgut überschwemmt. Die Bauern haben rund 80 Prozent ihrer Ernten verloren. Landwirtschaftliche Nutztiere sind verendet. Die Schäden an Landwirtschaft, Häusern und Infrastruktur werden den betroffenen Menschen noch lange zu schaffen machen."

World Vision Deutschland engagiert sich in Bolivien in insgesamt sechs sogenannten Regionalentwicklungsprojekten im Süden des Landes. Zu den Hilfsprogrammen gehören unter anderem Bildung, Gesundheit, Unterstützung der Landwirtschaft und Wasserversorgung. "Das Absurde ist, dass die Menschen hier üblicherweise gegen extreme Trockenheit kämpfen, jetzt aber plötzlich unter dem Hochwasser leiden", erklärte Uli Hermanski. "Auch langfristig wird ein Schwerpunkt unserer Entwicklungszusammenarbeit in Bolivien die Wasserversorgung sein."

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