CaritasFreiburg (epo.de). - Caritas international hat im Vorfeld der am Samstag in Bagdad beginnenden Irak-Konferenz eine deutliche Steigerung der humanitären Hilfe für irakische Flüchtlinge gefordert. "Aufgrund des anhaltenden Zustroms von irakischen Flüchtlingen stehen die Gesundheitssysteme der Nachbarländer vor dem Kollaps", warnte Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Es bestehe eine moralische Pflicht des Westens, Länder wie Jordanien und Syrien nicht mit den Folgen des Irak-Krieges allein zu lassen.

Die humanitäre Hilfe sei eine ebenso dringliche Aufgabe der Weltgemeinschaft wie die Suche nach politischen Lösungen, mahnte Müller. Nach Schätzungen der Caritasverbände des Nahen Ostens befinden sich 1,8 Millionen Binnenflüchtlinge innerhalb des Irak vor der anhaltenden Gewalt auf der Flucht, mindestens zwei Millionen Iraker sind über die Landesgrenze nach Syrien, Jordanien und Libanon geflüchtet.

Für viele der Flüchtlinge wird die Lage zunehmend schwierig. Sie seien in den Gastländern nur geduldet und ohne Möglichkeit, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen oder in ein sicheres Drittland zu reisen, berichtete die Caritas. Mieten und Lebensmittelpreise hätten sich in Amman und Damaskus aufgrund der gestiegenen Nachfrage drastisch verteuert. Schulen und Krankenhäuser seien überfüllt.

"Die Nachbarländer waren bislang außerordentlich gastfreundlich. Aber Syrien und Jordanien sind jetzt an einem Punkt angelangt, da der unverminderte Zustrom von monatlich Zehntausenden Flüchtlingen die Gesellschaften zu spalten droht", sagte Müller.

Im Irak unterhält die Caritas 12 Sozialzentren sowie Ernährungsprojekte für unterernährte Kinder. In Syrien, Jordanien, Libanon und der Türkei unterstützen die dortigen Caritasverbände die irakischen Flüchtlinge mit Rechtsberatung, medizinischer Hilfe und Lebensmitteln.

Spenden mit Stichwort "Irak" werden erbeten auf:

Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00
 www.caritas-international.de

Diakonie Katastrophenhilfe, Stuttgart, Spendenkonto 502 707 bei der Postbank Stuttgart BLZ 600 100 70
 www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/