WFPRom/Johannesburg (epo.de). - Unberechenbares Wetter hat die Ernte-Aussichten im südlichen Afrika dramatisch verschlechtert. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) fürchtet deshalb, dass weite Teile der Region bald unter noch größerer Nahrungsmittelknappheit leiden werden. WFP, die größte humanitäre Organisation der Welt, muss nach eigenen Angaben bereits 4,3 Millionen Menschen in der Region mit Nahrung versorgen.

In weiten Teilen von Angola, Madagaskar, Mosambik, Namibia und Sambia haben Überflutungen Tausende Hektar Erntefläche zerstört. Lesotho, Namibia, der Süden von Mosambik und große Teilen von Swasiland und Simbabwe waren dagegen von lang anhaltender Dürre betroffen. In Lesotho wird erwartet, dass die aktuelle Ernte um bis zu 60 Prozent niedriger als im Vorjahr ausfällt. Swasiland erwartet die womöglich schlechteste Ernte seit 15 Jahren.

In Südafrika sind die Ernteausfälle laut WFP aufgrund extremer Hitze und Trockenheit in den letzten Wochen besonders problematisch. Aus Südafrika, dem größten Maisproduzenten der Region, bezieht WFP normalerweise seine Reserven, um auf Nahrungsmittelmangel in der Region zu reagieren. "Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass auf das südliche Afrika ein weiteres Jahr mit schwer wiegendem Nahrungsmittelmangel zukommt", sagte Amir Abdulla, WFP-Regionaldirektor für das südliche Afrika.

Seit 2004 hatten sich die Ernten in der Region durch besseres Wetter und mehr verfügbare Düngemittel verbessert. Die Anzahl der Menschen, die Nahrungsmittelhilfe brauchen, ging deshalb zuletzt zurück. Dennoch fehlen WFP derzeit fast 100 Millionen US-Dollar, um allein die bereits 4,3 Millionen bedürftigen Menschen in der Region bis Ende des Jahres zu versorgen. "Wir müssen die Folgen der Ernteausfälle noch genau untersuchen, aber die ersten Anzeichen aus den Ländern sind alarmierend", sagte Abdulla.

Das UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Jedes Jahr erreicht es rund 90 Millionen Menschen, darunter etwa 58 Millionen Kinder, in über 80 Ländern.

http://www.wfp.org/