EUBonn (epo.de). - Die Entwicklungsminister der 27 EU-Staaten haben auf dem Petersberg bei Bonn eine Energiepartnerschaft mit Afrika beschlossen. "Ohne nachhaltigen Zugang zu Energie gibt es keine Entwicklung", sagte die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. "Steigende Kosten für fossile Energie gefährden die Entwicklungserfolge in Afrika. Deshalb wollen wir als Europäische Union Afrika beim Ausbau erneuerbarer Energien und bei mehr Energieeffizienz unterstützen."

Bei dem informellen Treffen der EU-Entwicklungsminister auf dem Petersberg stand die Zusammenarbeit Europas mit den insgesamt 78 AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik) im Zentrum. Im Anschluss trafen die EU-Entwicklungsminister zum ersten Mal in diesem Kreis zu einem informellen Dialog mit rund 30 Ministern aus den AKP-Ländern zusammen.

Ministerin Wieczorek-Zeul wies auf die Auswirkungen des Klimawandels in Afrika hin: "Es ist ganz klar: Afrika hat selbst kein Verschulden am menschengemachten Klimawandel - aber gerade Afrika ist von den Folgen des Klimawandels besonders stark betroffen." Wenn die Europäische Kommission noch in diesem Jahr einen Vorschlag für eine Energiepartnerschaft zwischen Europa und Afrika vorlege, würden daher Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel eine zentrale Rolle spielen.

Im Hinblick auf das Treffen der EU-Minister mit rund 30 Ministerinnen und Ministern aus den Ländern Afrikas, der Karibik und des Pazifik sagte Wieczorek-Zeul: "Im Kreis der EU herrscht große Einigkeit, dass die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit den AKP-Staaten vor allem ein Ziel haben: Die Entwicklung voran zu bringen. Europa hat keine aggressiven Handelsinteressen in den Entwicklungsländern."

Peter Mandelson, Kommissar der Europäischen Kommission für Außenhandel und Verhandlungsführer der EU für die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen, erklärte: "Die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen sind ein Entwicklungsinstrument. In Ihnen zeigt sich unsere Entschlossenheit, Handel in den Dienst von Entwicklung zu stellen."

EU-Entwicklungskommissar Louis Michel wies auf den seit 30 Jahren stagnierenden Anteil der AKP-Staaten am Welthandel hin. Schon jetzt stelle die Europäische Union jährlich eine Milliarde Euro zur Verfügung, um AKP-Länder beim Ausbau ihres Handels ("Aid for Trade") zu unterstützen. Nach Abschluss der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen verdoppele sich die Hilfe auf zwei Mrd. Euro.

Zum Abschluss des Treffens der EU-Entwicklungsminister stellte Wieczorek-Zeul das "Petersberger Kommuniqu? zu 50 Jahren Europäischer Entwicklungszusammenarbeit" vor. Die Erklärung dokumentiere den breiten Konsens unter den EU-Mitgliedsstaaten und belege eindrucksvoll den europäischen Einigungsprozesses in der Entwicklungspolitik, sagte die Ministerin.

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