DWHHBonn (epo.de). - Die Deutsche Welthungerhilfe will ihre Entwicklungsprojekte in Afghanistan auch nach dem Tod eines Mitarbeiters vor zwei Wochen fortsetzen. Am 8. März war der deutsche Entwicklungshelfer Dieter Rübling in Saripul erschossen worden. "Wir lassen die arme und Not leidende Bevölkerung in Afghanistan nicht im Stich", erklärte der Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe, Hans-Joachim Preuß, am Montag in Bonn.

Allerdings werde die Welthungerhilfe die Projekte in Saripul im Mai abschließen und an andere Organisationen übergeben, kündigte Preuß an. Danach werde sie sich aus der Region zurückziehen. Bis dahin würden die Maßnahmen von lokalen Mitarbeitern durchgeführt und punktuell von deutschen Fachkräften unterstützt.

An allen übrigen Standorten in Afghanistan gehe die Arbeit weiter, so die Welthungerhilfe. Die Organisation werde keine neuen Projekte beginnen, ohne vorher fundierte Analysen über die konkrete Sicherheitslage vor Ort durchgeführt zu haben. An allen Projektstandorten würden die Sicherheitsvorkehrungen derzeit überprüft und wenn nötig verstärkt.

Die Welthungerhilfe beurteilte die Sicherheitslage in Afghanistan pessimistisch. "Die Entwicklung zeigt nach unten", sagte Preuß. Wenn sich dieser erkennbare Trend fortsetze, werde die Deutsche Welthungerhilfe ihr Engagement tendenziell reduzieren. Eine professionelle Projektarbeit sei ohne erfahrene entsandte Fachkräfte auf absehbare Zeit in Afghanistan nicht möglich.  

Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit 1980 ohne Unterbrechung in Afghanistan tätig. Zunächst wurden afghanische Flüchtlinge an der Grenze zu Pakistan versorgt, seit 1992 gibt es ein Rahmenabkommen mit der Regierung. Seit 1980 wurden rund 100 Projekte im Volumen von 75 Millionen Euro durchgeführt.

? www.welthungerhilfe.de


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.