WFPRom/Juba (epo.de). - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat angekündigt, seine Nahrungsmitteilhilfe im Südsudan nach mehr als 20 Jahren schrittweise von Kriegsnothilfe in Wiederaufbauhilfe umzuwandeln. Der Bedarf an Nahrungsmittel-Nothilfe sei nach dem Ende des Bürgerkrieges im Süden des Sudan und aufgrund besserer Ernten stetig gesunken, erklärte das UN World Food Programme am Freitag in Rom.

Die neue Strategie von WFP sieht vor, die Nahrungsmittelnothilfe in diesem Jahr um 19 Prozent - von 1,6 Millionen auf 1,3 Millionen Hilfeempfänger - zu verringern und gleichzeitig die Anzahl der WFP-Schulspeisungsprogramme zu verdreifachen.

"Mit mehr Frieden kommt mehr Ernährungssicherheit", sagte WFP Exekutivdirektorin Josette Sheeran. "Während der Krieg langsam der Vergangenheit angehört, möchten wir, dass die Menschen auf ihre Höfe zurückkehren und wieder ein normales Leben führen. Wir wissen, dass wir die Hilfe nicht plötzlich stoppen dürfen, aber wir können helfen, das die Menschen schrittweise immer größere Unabhängigkeit erhalten."

Wenn der Frieden weiter anhält, will das WFP die Nothilfe in den nächsten Jahren weiter kürzen. Seit Ausbruch des Bürgerkrieges zwischen dem Norden und dem Süden des Sudans in den 1980ern versorgte das WFP durchgehend Millionen bedürftiger Menschen im südlichen Sudan.

Nun soll der Hauptakzent auf Wiederaufbauhilfe liegen, z.B. in Form von Schulspeisungsprogrammen. Dieses Jahr plant WFP für 450.000 Kinder eine warme Schulmahlzeit - im Vergleich zu 152.000 Kindern im Jahr 2006. Im südlichen Sudan gehen nach UN-Angaben nur 35 Prozent aller Kinder im Grundschulalter zur Schule, eine der niedrigsten Raten der Welt. Nur jedes fünfte Schulkind ist ein Mädchen.

Die Teilnehmerzahlen von Food-for-Work Projekten sollen von 121.000 im letzten Jahr auf über 160.000 im Jahr 2007 steigen. Bei diesen WFP-Projekten beteiligen sich Gemeinden am Bau von Schulen, Gesundheitszentren, Transportwegen, Dämmen und Deichen sowie dem Schutz von Brunnen.

Mehr als eine Million Flüchtlinge sind laut WFP seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens im Jahr 2005 in ihre Heimat im Südsudan zurückgekehrt; weitere 430.000 werden dieses Jahr erwartet. Um ihre Rückkehr zu unterstützen, bietet das WFP eine Nahrungsmittelration für die Reise sowie eine anschließende Drei-Monats-Ration an, um den Neubeginn zu erleichtern. Zusätzliche monatliche Rationen werden später je nach dem Grad der Bedürftigkeit der Empfänger ausgegeben.

Auch die Wiederherstellung des Straßennetzes durch das WFP erleichterte die Rückkehr von Flüchtlingen und half die für das WFP anfallenden Transportkosten von Nahrungsmitteln und anderem Versorgungsmaterial um bis zu 40 Prozent zu senken. Außerdem konnten fast 200.000 Minenblindgänger und andere Fundmunition in den vom Krieg besonders stark betroffenen Gebieten entfernt werden.

 www.wfp.org


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