BildungskampagneBrüssel (epo.de). - Die Globale Bildungskampagne hat sich am Mittwoch in Brüssel anlässlich der von der EU-Kommission ausgerichteten Geberkonferenz für die Verwirklichung des Entwicklungsziels "Bildung für Alle" eingesetzt. Die Geberkonferenz stand unter dem Motto "Versprechen halten", da sich im Jahr 2000 rund 180 Regierungen auf dem Weltbildungsforum in Dakar dazu verpflichtet hatten, allen Kindern mindestens den Besuch einer Grundschule zu ermöglichen und Analphabetismus entschieden zu bekämpfen.

Entwicklungs- und Finanzminister aus EU- und OECD-Ländern berieten in Brüssel mit Weltbankpräsident Paul Wolfowitz, EU-Kommissar Louis Michel und Regierungsvertretern aus Entwicklungsländern über die Verwirklichung des Entwicklungsziels "Bildung für Alle". EU-Kommissar Louis Michel erklärte, es sei ein Skandal, dass immer noch 77 Millionen Kinder überhaupt keine Schulbildung erhielten, obwohl Bildung das Fundament einer demokratischen Gesellschaft und eine sehr effektive Investition zur Reduzierung von Armut und HIV/Aids-Infektionen sei.

Mit einer Menschenkette und gebastelten Figurenketten zeigten Kinder und Jugendliche verschiedener Nationen vor dem Gebäude der Europäischen Kommission, dass das Menschenrecht auf Bildung nur mit gemeinsamen Anstrengungen verwirklicht werden kann. Unter den Jugendlichen, die im Namen der Globalen Bildungskampagne zu Teilnehmern der Konferenz in Brüssel sprechen durften, war auch der deutsche Schüler Marius Merz, der sich schon im vergangenen Jahr für die Globale Bildungskampagne engagierte.

Die Globale Bildungskampagne,  ein Zusammenschluss aus Nichtregierungsorganisationen und Bildungsgewerkschaften in über 150 Ländern, mobilisiert in diesem Monat weltweit Millionen Lehrer und Schüler, sich an Menschenketten zu beteiligen und im Vorfeld des G8-Gipfels Lobbyarbeit für das Thema Bildung zu betreiben. Als Mitglied der Globalen Bildungskampagne begrüßte World Vision Deutschland ausdrücklich die Einladung der Europäischen Kommission und der Weltbank an die Geberländer, gemeinsam die Hindernisse auf dem Weg zur universellen Grundbildung zu beseitigen.

"Die Regierungen der Entwicklungsländer brauchen prognostizierbare, verlässliche Finanzhilfen, um Schulgebühren abschaffen und Lehrer ausbilden zu können", sagte Stefan Pleisnitzer, Leiter der internationalen Programme von World Vision Deutschland. "Darüber hinaus sollten die Geberländer darauf achten, dass die finanzierten Bildungspläne auch die Qualität des Unterrichts verbessern und dem Ausschluss von benachteiligten Gruppen, wie zum Beispiel behinderten Kindern, entgegenwirken. Wir kennen viele erfolgreichen Strategien, auch aus unseren eigenen Entwicklungsprogrammen, um Kinder in der Schule zu halten und benachteiligte Kinder zu integrieren. "Wenn solche Strategien nicht entschlossen unterstützt werden, werden die G8-Länder auch ihre Ziele zur Armuts- und Aidsbekämpfung verfehlen", warnte der World Vision-Sprecher.

www.bildungskampagne.org
www.worldvision.de


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