WindkraftBerlin (epo.de). - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat davor gewarnt, beim Klimaschutz aufs falsche Pferd zu setzen. Atomreaktoren, so genannte CO2-freie Kohlekraftwerke oder das Verbrennen von Biosprit in ineffizienten Automotoren seien keine geeigneten Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung, erklärte der BUND anlässlich der Veröffentlichung des neuen IPCC-Weltklimareports. Der Naturschutzbund NABU forderte ein sofortiges Umdenken in der Energiepolitik und in der Landwirtschaft.

Die Vorschläge des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), mit dem entschlossenen Ausbau der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung sowie durch entscheidende Verbesserungen bei der Energieeffizienz mehr Klimaschutz zu erreichen, wiesen in die richtige Richtung, so der BUND. "Wer beim Klimaschutz seine Hoffnungen an Atomkraft, CO2-Abscheidung in Kohlekraftwerken oder Biosprit knüpft, wird scheitern", sagte die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt. "Mit diesen Schimären kann die Energiewende nicht gelingen. Der Königsweg beim Klimaschutz sind mehr Energieeffizienz, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Vermeidung jeglicher Energieverschwendung."

Atomkraftwerke könnten keinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, da ein Ausbau der Kernenergie zu teuer und schon aufgrund der begrenzten Uran-Vorkommen nicht möglich sei. Vor allem aber berge die Atomkraft zu hohe Risiken und verursache unlösbare Atommüllprobleme.

Fragwürdig seien auch die Versuche, CO2 aus der Kohleverbrennung in unterirdischen Lagerstätten zu versenken. Das Verfahren sei extrem teuer, verschlechtere den ohnehin mangelhaften Wirkungsgrad großer Kraftwerke und berge das Risiko des späteren Austritts des CO2 in die Atmosphäre. Dem Klimaschutz zuwider liefen auch alle Pläne, neue Kohlekraftwerke zu bauen. In der Pflicht seien außerdem die Auto- und Flugzeugindustrie. Sie müssten sehr viel sparsamere Antriebe entwickeln als dies heute der Fall sei.

Zahrnt: "Auf Atom- und Kohlekraftwerke zu setzen bedeutet vor allem ein Weiter-So für die Energiewirtschaft. Wenn das geschieht, werden weder Deutschland noch die EU noch andere große Industrienationen ihre CO2-Reduktionsziele erreichen können. Das wäre auch ein schlechtes Vorbild für die Entwicklungs- und Schwellenländer, ohne die auf Dauer wirksamer Klimaschutz nicht möglich ist."

Der in Bangkok vorgestellte dritte Teil des UN-Klimaberichts spreche eine deutliche Sprache, erklärte der Deutsche Naturschutzbund NABU. Ohne zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen würden die globalen Emissionen der Treibhausgase weiter dramatisch ansteigen. Nur mit einem sofortigen Umdenken in der Energiepolitik und in der Landwirtschaft könnten die ökonomischen und ökologischen Folgen der Klimaveränderung auf ein noch erträgliches Maß begrenzt werden. "Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Kosten für frühzeitigen Klimaschutz deutlich geringer ausfallen als die durch einen ungebremsten Klimawandel später verursachten Schäden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

"Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorüber. Wir haben die Technologie, den Klimawandel zu bekämpfen, und wir haben das Geld, die Maßnahmen zu bezahlen - aber wir haben keine Zeit mehr abzuwarten und zuzuschauen. Jetzt müssen wir handeln", forderte Regine Günther vom WWF Deutschland. Der Weltklimarat habe einen klaren Weg zum Schutz des Planeten aufgezeigt. Jetzt liege es an den Regierungen, diesen Weg zu beschreiten und den Klimaschutz energisch voranzutreiben.

www.bund.net
www.nabu.de
www.wwf.de


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