AttacBerlin (epo.de). - Die Ergebnisse des G8-Finanzministertreffens vom Wochenende bei Potsdam zeigen nach Ansicht des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac erneut, dass die G8 Politik im Interesse des großen Geldes machen. "Bei den Heuschreckenfonds - auch Hedgefonds genannt - hat die G8 schlicht die Kernproblematik verfehlt", sagte Peter Wahl vom Attac-Koordinierungskreis.

Hedgefonds seien Geldmaschinen, die ohne Rücksicht auf Beschäftigung, Umwelt, Soziales und Innovation nur den maximalen Profit für die Shareholder im Sinn haben. "Sie sind die Inkarnation eines brutalen Manchester-Kapitalismus unter globalisierten Bedingungen", sagte Peter Wahl. Darüber jedoch schweige sich das am Samstag verabschiedete Kommuniqu? der acht Finanzminister aus.

Stattdessen sorgten die Finanzminister sich um die Risiken für die Kreditgeber der Heuschreckenfonds und die sich daraus ergebende Stabilitätsrisiken. Dies sei zwar ein Teil der Problematik, so einseitig hervorgehoben zeige es aber, wessen Interessen die G8 vertrete: die der Banken und des großen Geldes. Die geplante Selbstverpflichtung für Hedgefonds schließlich sei lächerlich. "Der Fuchs soll selbst dafür sorgen, keine Gänse mehr zu stehlen", so Wahl. "Das ist eine Kapitulation vor den Heuschrecken."

Auch beim Thema Afrika zeigt sich nach Ansicht von Attac die einseitige Interessenspolitik der G8. Ein solides Finanzsystem, insbesondere eine effektive Steuerpolitik in Afrika, sei zwar notwendig, sagte Peter Wahl. Der entscheidende Punkt der Steuergerechtigkeit werde aber mit keinem Wort erwähnt. Dabei habe Afrika den größten Zuwachs an Millionären weltweit. Allein 2005 seien die Kapitalvermögen afrikanischer Millionäre um 51 Milliarden Dollar gewachsen. Das sei mehr als doppelt so viel wie die gesamte Entwicklungshilfe für die Region. "Diese riesigen Vermögen müssen progressiv besteuert und damit zur Armutsbekämpfung herangezogen werden", forderte Wahl.

Ausgeblendet werde in dem G8-Kommuniqu? auch die Verantwortung der Industrieländer für die Steuer- und Kapitalflucht der afrikanischen Eliten. Peter Wahl: "Nummernkonten und Steuerparadiese müssen dicht gemacht werden, wenn das viele Geld, das in Afrika vorhanden ist, für Armutsbekämpfung eingesetzt werden soll."

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