terre des hommesBerlin/Osnabrück (epo.de). - Das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes hat im Jahr 2006 Spenden in Höhe von 14,7 Millionen Euro eingenommen und damit in 25 Ländern der Welt 496 Projekte für Not leidende Kinder gefördert. Schwerpunkte für die nächsten drei Jahre sind die Hilfe für Kinderarbeiter, der Schutz von Kindern in gewaltsamen Konflikten, die Unterstützung von Kindern und ihren Familien, die von HIV/AIDS betroffen sind, und die Förderung der Ausbildung von Kindern.

Die Spendeneinnahmen 2006 entsprächen dem Ergebnis des Jahres 2004, hieß es bei der Vorstellung der Jahresbilanz. "Bei Vergleichen mit dem Jahr 2005 muss man vorsichtig sein, da dieses Jahr auch bei uns durch die enorm hohen Tsunami-Einnahmen geprägt war. Im direkten Vergleich zum Jahr 2005 sind unsere Spenden 2006 um 43 Prozent zurückgegangen", erklärte Peter Mucke, Geschäftsführender Vorstand von terre des hommes. "Da wir diesen Effekt in unseren Planungen für 2006 einkalkuliert haben, können wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein."

terre des hommes will künftig Gemeinschaften in der Dritten Welt dabei unterstützen, ihre Kultur und Tradition gegen die negativen Auswirkungen der Globalisierung zu verteidigen. "Mit jeder neuen McDonald's-Filiale und jedem Starbuck-Coffeeshop verbreitet sich westlich geprägter Lebensstil überall auf der Welt", sagte Peter Mucke. "In vielen unserer Projekte geht es darum, kulturelle Wertvorstellungen der Familien und Gemeinden, die oft als unmodern und rückständig gelten, zu schützen und an die Kinder weiterzugeben."

Zum bevorstehenden G8-Gipfel in Heiligendamm appellierte terre des hommes an die Bundesregierung, ihre G8-Präsidentschaft zu nutzen und ihre Initiativen für die ärmeren Länder politisch zuzuspitzen. "Wir fordern, dass Überlebensfragen wie die Grundversorgung von Menschen mit sauberem Wasser, lebenswichtigen Medikamenten und Bildungschancen Vorrang vor den Regeln der Welthandelsorganisation und den Gewinninteressen internationaler Konzerne haben", sagte terre des hommes-Sprecher Wolf-Christian Ramm.

Ramm kritisierte, dass zukunftsweisende Fragen zur Ausgestaltung der internationalen Beziehungen nach dem Motto "Dialog ja - Gleichberechtigung nein" ohne Vertreter aus Afrika, Asien und Lateinamerika beschlossen würden. Mit dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) gebe es stattdessen ein geeignetes Gremium, in dem alle Regionen der Welt vertreten seien, das allerdings mit politischer Entscheidungsbefugnis ausgestattet werden müsse.

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