In Heiligendamm treffen sich vom 6. bis 8. Juni die Staats- und Regierungschefs der führenden Industriestaaten zu ihrem jährlichen Gipfel.
Gerade die Kleinbauern in den ländlichen Gebieten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, die ohnehin schon unter Armut und Hunger litten, hätten mit den Folgen des Klimawandels wie Dürren oder Überschwemmungen zu kämpfen, sagte Füllkrug-Weitzel. "Sie werden die ersten Opfer der globalen Erwärmung sein. Ihr unspektakulärer Überlebenskampf muss genauso zur Kenntnis genommen werden wie das Leiden der Opfer von großen Naturkatastrophen wie Hurrikans und Flutwellen."
Wissenschaftler schätzen, dass die Zahl der Hungernden bei einer Erwärmung der Erde um durchschnittlich zwei bis drei Grad von heute 850 Millionen auf weit über 900 Millionen steigen wird. Bei einem weiteren Temperaturanstieg wären die Folgen für die Ernährungssituation der gesamten Menschheit noch weitaus schlimmer.
Füllkrug-Weitzel wies auf die besondere Verantwortung der Industriestaaten hin. Sie müssten die eigenen Treibhausgasemissionen massiv reduzieren. "Wer sich zur Armutsbekämpfung verpflichtet hat, darf den Kyoto-Prozess nicht vernachlässigen", betonte die Direktorin von Brot für die Welt.
Sie forderte von den Regierungschefs der G8-Staaten eine stärkere finanzielle Unterstützung für die betroffenen Entwicklungsländer, um ihnen bei der Anpassung an die Klimarisiken zu helfen. "Es wird mehr Geld nötig sein, als bisher vorgesehen ist, um Deiche und Dämme zu bauen sowie die Bauern mit neuen landwirtschaftlichen Anbaumethoden und Bewässerungstechniken vertraut zu machen."