FIANKöln/Wien (epo.de). - Die Menschenrechtsorganisation FIAN hat den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen aufgefordert, die Rechte von Kleinbauern und Landlosen zu stärken. 80 Prozent der chronisch Unterernährten lebten auf dem Land, erklärte FIAN anlässlich der Vorstellung des Berichts des UN Sonderberichterstatters für das Menschenrecht auf Nahrung, Jean Ziegler. Die meisten seien Kleinbauernfamilien und Landlose.

Jean Ziegler zeigte sich in seinem Bericht äußerst besorgt, dass die Zahl der Hungernden seit 1996 kontinuierlich gestiegen ist. Derzeit hungern nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO) weltweit 854 Millionen Menschen.

"Das Recht auf Nahrung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern wird millionenfach verletzt. Das Thema gehört auf die Tagesordnung des UN-Menschenrechtsrats", sagte Ute Hausmann von FIAN-Deutschland. Die internationale Bauernbewegung V?a Campesina hatte jüngst einen Vorschlag für eine Erklärung über die Rechte der Bauern vorgelegt. Der UN-Menschenrechtsrat solle diesen Vorschlag als Diskussionsgrundlage anerkennen, so Hausmann.

In Österreich und Deutschland übergibt FIAN diese Woche eine Petition an die Botschaft von Indien. Mit dieser Petition fordert FIAN die indische Regierung auf, einen besseren rechtlichen Schutz von marginalisierten Gruppen vor Vertreibung zu gewährleisten. 1993 war das Dorf Ambedkar Nagar im Distrikt Kashipur im indischen Bundesstaat Uttarkhand dem Erdboden gleichgemacht worden. 154 Familien wurden mithilfe der Polizei gewaltsam von ihrem Land vertrieben.  Die Familien gehören zu der kastenlosen Gruppe der Dalit.

Anstatt das Land den Dalit zurück zu geben, will der Staat es FIAN zufolge für Industrieansiedlungen zur Verfügung stellen. Die indischen Gerichte hätten mehrfach zugunsten der Dalit-Familien entschieden. Diese Entscheidungen würden jedoch bis heute von der Regierung missachtet. Damit untergrabe die Regierung nicht nur die Autorität der Gerichte, sondern verletze auch das Menschenrecht auf Nahrung der Familien, die ihre Lebensgrundlage verloren haben.

"Das Überleben von Kleinbauernfamilien hängt unmittelbar von ihrem Zugang zu Land und Wasser ab. Im Kampf um produktive Ressourcen sind sie jedoch in der Regel die Verlierer", sagte Sandra Ratjen von FIAN-International. "Dieses Schicksal verbindet Kleinbauern und Landlose weltweit. Deshalb müssen ihre Rechte gestärkt und international verankert werden."

www.fian.de
www.righttofood.org


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