GTZEschborn (epo.de). - Wenn Unternehmen in Afrika ihre Mitarbeiter über HIV/Aids aufklären und im Krankheitsfall unterstützen, dann ist das eine besonders wirkungsvolle Art der Aidsbekämpfung. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Auftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Acht Unternehmen und sieben Wirtschaftsverbände aus Nigeria, Mosambik, Sambia, Tansania, Namibia und Kenia nahmen an der Studie teil. Die Geschäftsführer der jeweiligen Wirtschaftsverbände beurteilten sich gegenseitig. "So hatten alle Gelegenheit, die Arbeit der Kollegen kennen zu lernen, sie kritisch zu bewerten und auch die eigenen Anstrengungen zu überprüfen ", sagte Elisabeth Girrbach, Leiterin des Projekts. Dieser Ansatz wurde am Vorbild des "Peer Review Mechanism" der afrikanischen Staatschefs entwickelt.

"Zu Beginn haben wir in einzelnen Unternehmen Sensibilisierung und Beratungsarbeit geleistet", so Aids-Expertin Girrbach. "Mittlerweile arbeiten wir zunehmend mit Unternehmerverbänden zusammen, hier haben wir die größere Hebelwirkung." Ein Verband erreicht in Afrika 30 bis 100 Unternehmen und wirkt als Multiplikator der Informationen.

Genau diese Funktion unterstreicht die Studie und bewertet die Zusammenarbeit auf der Verbandsebene besonders positiv. Allerdings, so die Einschränkung, gewinne ein Verband vor allem größere Unternehmen als Mitglieder. Handlungsbedarf sieht die Studie demnach vor allem darin, auch mittlere und kleinere Betriebe anzusprechen.

Alle acht beteiligten Konzerne, unter ihnen Unilever und der große Zementkonzern Lafarge in Südafrika, haben Aids-Arbeitsplatzprogramme entwickelt. Dazu gehören zum Beispiel das Angebot freiwilliger HIV-Tests und Beratung, Zugang zu Behandlung und Medikamenten oder auch der diskriminierungsfreie Umgang mit HIV-Positiven. "Dass diese Programme im Alltag funktionieren, bestätigt unsere erfolgreiche Arbeit", so Girrbach. Hier engagiere sich das Top-Management besonders stark.

Einen hohen Aufklärungsbedarf sieht die Studie jedoch beim mittleren Management. "Wenn wir zum Beispiel einen Mitarbeiter als Aids-Berater ausbilden und dann für diese Aufgabe freistellen lassen wollen, so scheitert dies oft an den Vorgesetzten", sagt Girrbach.

Die Untersuchung entstand in dem Vorhaben "Aids-Kontrolle in Unternehmen in Afrika", in dem die GTZ im Auftrag des BMZ seit 2002 u.a.in Nigeria, Mosambik, Sambia, Tansania, Namibia und Kenia arbeitet.

www.gtz.de


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