WFPBangkok (epo.de). - Jeder fünfte Ost-Timorese ist in den nächsten Monaten auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, weil anhaltende Dürren und Heuschreckenplagen die Ernten vernichtet haben. Der Ertrag wesentlicher Getreidesorten sei um fast ein Drittel niedriger als erwartet, heißt es in einem jetzt veröffentlichten Bericht der UN Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP).

Das WFP müsse in den in den nächsten sechs Monaten rund 220.000 gefährdete Menschen, die in entlegenen Gebieten des Inselstaates leben, mit mehr als 15.000 Tonnen Nahrungsmittelhilfe versorgen, teilte die Organisation mit. "Die diesjährige schlechte Ernte hat die ohnehin schwierige Situation vieler Menschen in ganz Ost-Timor noch verschlimmert, was insbesondere die ärmsten Menschen in den abgelegenen Gebieten betrifft", sagte Anthony Banbury, WFP-Regionaldirektor für Asien.

Der neue Bericht, der auf den Ergebnissen einer gemeinsamen Untersuchungsmission der beiden UN-Organisationen im März und April beruht, stellt fest, dass die Produktion von Mais um 30 Prozent auf 70.000 Tonnen zurückgegangen ist. Mais ist Ost-Timors wichtigste Anbaupflanze. Die Erträge bei Getreide, Maniok und anderen Knollengewächsen seien um 25 bis 30 Prozent zurückgegangen, während die Reisproduktion um 20 Prozent fiel.

"Die Erzeuger brauchen dringen Mais- und Reissaatgut, Düngemittel und andere landwirtschaftliche Produkte, um die nächste Anbausaison vorzubereiten", sagte Henri Josserand, Vorsitzender des weltweiten Informations- und Frühwarnsystems der FAO.

Zusätzlich zu den von Ernteausfällen Betroffenen leben aufgrund der im Jahr 2006 ausgebrochenen politischen Krise fast 100.000 Binnenvertriebene in der Hauptstadt Dili oder bei Verwandten im Umland. Die betroffenen Haushalte werden laut WFP seit Mai 2006 mit Nahrungsmittelhilfe unterstützt. Angesichts des steigenden Bedarfs in Ost-Timor suchen die UN-Organisation Finanzierungsquellen für wesentliche landwirtschaftliche Maßnahmen und Nahrungsmittelhilfe.

 www.fao.org
 www.wfp.org


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