Malaria - Anopheles M?ckeBerlin (epo.de). - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) haben ein verstärktes Engagement im Kampf gegen Malaria gefordert. Als Mitglieder der Europäischen Allianz gegen Malaria erinnern DRK und DSW an die Vorgabe im Rahmen der Millenniums-Entwicklungsziele, Malaria bis 2015 einzudämmen. Sie forderten Entscheidungsträger auf internationaler und nationaler Ebene dazu auf, dieses Ziel kraftvoller und entschiedener zu verfolgen.

Dem Zwischenbericht der UN zur Halbzeit der Millenniumsziele zufolge, müssen die Bemühungen zur Bekämpfung von Malaria erheblich ausgeweitet werden, um das gesetzte Ziel bis 2015 tatsächlich zu erreichen. Obwohl sich die finanzielle Unterstützung für die Malariabekämpfung seit 1997 verzehnfacht hat, ist der Bedarf längst nicht gedeckt: Für den weltweiten Kampf gegen Malaria werden jährlich 2,5 Milliarden Euro benötigt. 2004 standen weniger als eine halbe Milliarde Euro zur Verfügung, was eine Finanzierungslücke von zwei Milliarden Euro darstellt. Für die Malariabekämpfung werden allein in Afrika 1,5 Milliarden Euro benötigt.

"Für uns ist vor allen Dingen wichtig, dass Finanzmittel langfristig und planbar bereitgestellt werden", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters. "Es reicht nicht aus, tausende Moskitonetze nach Afrika zu schicken. Sie müssen verteilt und die Menschen in die Nutzung der Netze eingewiesen werden. Nach drei Jahren müssen sie neu imprägniert oder ausgetauscht werden."

Malaria ist eines der größten Gesundheitsrisiken und eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Bis zu drei Millionen Menschen sterben jährlich an Malaria. Die größten Risikogruppen sind Schwangere und Kinder unter fünf Jahren.

Dabei kann die Anzahl der Malariaerkrankungen durch einfache, aber effektive und bewährte Vorsorgemaßnahmen drastisch reduziert werden, so DRK und DSW. Mit Insektiziden imprägnierte Bettnetze stellen bei sachgemäßer Verwendung und Pflege einen billigen, sicheren und wirksamen Schutz dar, mit dem zum Beispiel die Säuglingssterblichkeit um 20 Prozent gesenkt werden kann.

Doch obwohl heute zehnmal mehr Moskitonetze als noch vor drei Jahren in Afrika verteilt werden, erreichen diese nur einen Bruchteil der Bedürftigen - oder sie werden unsachgemäß genutzt und bieten keinen Schutz. In den von Malaria betroffenen Ländern in Afrika schlafen lediglich 16 Prozent der Kinder unter fünf Jahren unter Moskitonetzen und nur drei Prozent unter imprägnierten Netzen.

Bisher sei Malaria in der Medikamentenforschung vernachlässigt worden, kritisieren DRK und DSW: Zwischen 1975 und 2004 seien fast 1.600 Medikamente entwickelt worden, davon aber nur acht gegen Malaria. Dabei sei es angesichts der größten Herausforderungen im Kampf gegen Malaria, der Medikamentenresistenz, dringend notwendig, neue wirksame und preiswerte Medikamente zu entwickeln.

Die Europäische Allianz gegen Malaria ist ein Zusammenschluss renommierter europäischer Nichtregierungsorganisationen, deren Ziel es ist, Entscheidungsträger und Vertreter der Zivilgesellschaft als Mitstreiter für ein kraftvolles und entschiedenes Handeln gegen Malaria zu gewinnen.

www.europeanallianceagainstmalaria.org


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