CO2Münster (ots) - Um 21 Prozent ist der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid in Münster seit 1990 gesunken. Das ist ein wesentliches Ergebnis der dritten Klimaschutz-Bilanz, die das städtische Amt für Grünflächen und Umweltschutz jetzt veröffentlicht hat. Die Stadt bezeichnet dies als "Riesenschritt selbst für die zweimalige bundesdeutsche Klimahauptstadt". Um neue Klimaziele bis 2020 festzulegen und die Ergebnisse im Klimaschutz weiter zu verbessern, veranstaltet Münster am 24. August eine Klimaschutz-Konferenz.

Kohlendioxid (CO2) entsteht bei der Stromerzeugung und beim Heizen. Beim Verbrennen von Kraftstoff im Auto wird es ebenfalls freigesetzt. In Münster hat die Wohnfläche von 1995 bis 2005 um 19 Prozent zugenommen. Der Trend zu immer mehr Single-Haushalten schlage in der Bilanz voll durch, so die Stadtverwaltung. Denn es steige ja auch die beheizte Fläche. Pro Quadratmeter Wohnraum seien die CO2-Emissionen jedoch um 33 Prozent zurückgegangen. Ursache für diese gute Entwicklung seien vor allem das städtische Förderprogramm Altbausanierung und die Tatsache, dass die Stadt bei Grundstücksverkäufen Häuslebauern den Niedrigenergiehaus-Standard vorschreibt.

Der veränderte Energiemix beim Heizen spielt laut Stadtverwaltung ebenfalls eine wichtige Rolle: mehr Nahwärmeanschlüsse, mehr Blockheizkraftwerke sowie der hohe Erdgas- und Fernwärmeanteil. Die Inbetriebnahme des Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerkes der Stadtwerke Anfang 2006 habe den CO2-Ausstoß schlagartig um 250.000 Tonnen reduziert. Trotz zunehmender Mobilität in der gesamten Region sei der Ausstoß von Kohlendioxid im Bereich Verkehr leicht zurückgegangen. Die Münsteranerinnen und Münsteraner haben einerseits verstärkt Busse und Bahnen genutzt und entsprechend auf das Auto verzichtet, andererseits sind die Kraftstoffverbräuche der Pkw in den vergangen Jahren deutlich gesunken.

Die Entwicklung des Stromverbrauchs setzt der positiven Bilanz allerdings einen gehörigen Dämpfer auf. Um mehr als 40 Prozent stieg der Stadtverwaltung zufolge der Stromverbrauch in Münster für Klimaanlagen, Computer und andere Elektrogeräte und Beleuchtung von 1990 bis 2005 an und verursachte dabei eine Erhöhung der Kohlendioxid-Emissionen um mehr als 120.000 Tonnen.

Von der ingesamt 21prozentigen Verringerung des CO2-Ausstoßes profitiert nicht nur das Klima, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger, die weniger Geld für Heizung und mehr für andere Dinge ausgeben können. Auch das Handwerk, das die Aufträge bei der Altbausanierung erhält, hat Vorteile - und nicht zuletzt der städtische Haushalt durch deutlich gesunkene Ausgaben für Heizung und Strom.

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