GTZEschborn (epo.de). - Die mangelhafte Trinkwasserversorgung ist ein echtes Entwicklungshindernis im westafrikanischen Land Benin: Nur jeder zweite Einwohner hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Selbst in den Städten erreichen die Wasserleitungen nur rund 60 Prozent der Bevölkerung. Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) will die Regierung Benins jetzt die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung in ausgewählten Städten und Gemeinden verbessern.

Wer aus offenen Wasserlöchern oder Bächen trinken muss, erkrankt unweigerlich an Durchfall. Wasser-induzierte Krankheiten sind bei Kindern eine der häufigsten Todesursachen. Die Regierung des Sieben-Millionen-Einwohner-Landes Benin geht die Probleme jetzt an. Die GTZ berät das Land im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bei der Umsetzung der nationalen Strategie zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wasserressourcen.

"Wir setzen auf drei Ebenen an", erklärt Conrad Thombansen, GTZ-Experte im beninischen Ministerium für Bergbau, Energie und Wasser. Zunächst müssten alle Beteiligten in diesem Sektor ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten besser abstimmen, innerhalb der einzelnen Verwaltungseinrichtungen sowie zwischen den beteiligten Ressorts. Nur so könnten die Infrastruktur-Bauabschnitte in den Kommunen kompetent geplant und koordiniert realisiert werden. Die nationale Wasserversorgungsgesellschaft, zuständig für die städtischen Bereiche, werde bei der Organisationsentwicklung beraten. Ihre Mitarbeiter erhalten zielgerichtete Fortbildungen, die die Unternehmenseffizienz und die Kundenfreundlichkeit der regionalen Niederlassungen erhöhen.

Die Aufgabenverteilung in der ländlichen Wasserversorgung wird bei der Dezentralisierung der Verwaltungsstrukturen neu geregelt. Die regionalen Büros der Wasserwirtschaftsverwaltung sollen die Gemeinden bei der Ausbauplanung und der Überwachung des Betriebs der Versorgungssysteme unterstützen. Der Betrieb selbst soll, so die GTZ, zunehmend von privatwirtschaftlich organisierten lokalen Dienstleistern übernommen werden. Dadurch könne sich die Verwaltung auf die hoheitlichen Kernaufgaben konzentrieren: integriertes Management der Wasserressourcen und Aufsicht über die Wasserver- und Abwasserentsorgung.

"Wir haben uns mit unseren Partnern das Ziel gesteckt, bis zum Jahr 2015 die Trinkwasserqualität in Benin deutlich zu verbessern und mindestens 75 Prozent der Bevölkerung zuverlässigen Zugang zu Trinkwasser zu schaffen", so Thombansen. Landesweit müssten dafür rund drei Millionen Verbraucher zusätzlich versorgt werden, die Hälfte durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit. Auch die Versorgung mit privaten oder öffentlichen Toiletten solle erhöht werden: Niemand soll weiter als 250 Meter bis zur nächsten Toilette laufen müssen.

Thombansen: "Bei unserer Arbeit konzentrieren wir uns auf die Vororte der größeren Städte und ausgewählte Gemeinden auf dem Land. Dies ist unser Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Benins." Die Beratungsarbeit flankieren die Investitionen der KfW Entwicklungsbank. Diese finanziert den Ausbau der Infrastruktur. Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) unterstützt das Vorhaben durch weitere Berater.

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