DiakonieStuttgart (epo.de). - "Brot für die Welt" und die Diakonie Katastrophenhilfe haben die mangelnde Einbindung zivilgesellschaftlicher Gruppen in die Friedensbemühungen in der westsudanesischen Krisenprovinz Darfur kritisiert. Ihre Teilnahme sei weder bei den jetzt begonnenen Gesprächen zwischen Rebellengruppen, den Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union im tansanischen Arusha vorgesehen, noch würden sie in der kürzlich verabschiedeten UN-Resolution zur Aufstellung einer Friedenstruppe in Darfur als Akteure erwähnt.

"Wirklichen Frieden kann es aber nur geben, wenn neben allen Konfliktparteien auch die Zivilgesellschaft mit einbezogen wird", betonte die Direktorin der kirchlichen Hilfswerke, Cornelia Fülkrug-Weitzel. Auch im Südsudan sei es erst durch den Druck der Zivilgesellschaft zu einer Friedensvereinbarung gekommen. Es mangle an einer politischen Vision für den Darfur, erklärte Füllkrug- Weitzel. Eine Friedenstruppe, wie sie diese Woche im UN-Sicherheitsrat beschlossen wurde, sei zwar wichtig, um einen besseren Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten und humanitäre Hilfe zu ermöglichen, könne aber nur ein erster Schritt in Richtung Frieden sein.

Füllkrug-Weitzel kritisierte zudem, dass der Einsatz der Friedenstruppe ausschließlich auf Darfur beschränkt sei. "Die regionale Dimension des Konflikts wird damit völlig außer Acht gelassen. Ohne zumindest die Nachbarländer Tschad und die Zentralafrikanische Republik mit einzubeziehen, könnte die Mission sehr schnell zum Scheitern verurteilt sein." Ebenso werde der Zusammenhang mit anderen Konflikten und Friedensprozessen im Sudan ausgeklammert. "Eine Gesamtstrategie, wie der Frieden in der Region zu sichern sei, fehlt nach wie vor, obwohl diese seit langem von den sudanesischen Kirchen und der ökumenischen Bewegung gefordert wird."

Der Sicherheitsrat hatte sich in dieser Woche darauf verständigt, eine aus bis zu 26.000 Mann bestehende Friedenstruppe für Darfur aufzustellen, die von den Vereinten Nationen (UN) und der Afrikanischen Union (AU) gestellt wird.

"Brot für die Welt" und die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützen vielfältige Nothilfe- und Entwicklungsprogramme von Partnerorganisationen im Sudan, mit denen diese unter schwierigsten Bedingungen humanitäre und soziale Grundsicherung, Friedensarbeit, wirtschaftlichen Wiederaufbau und den Aufbau des Gesundheitswesens fördern. Seit der Eskalation des Konflikts im Jahr 2004 hat die Diakonie Katastrophenhilfe rund drei Millionen Euro für Humanitäre Hilfe in Darfur zur Verfügung gestellt.

 www.diakonie-katastrophenhilfe.de


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