TransfairKöln (epo). - Auf der internationalen Süßwarenmesse in Köln hat die Siegelorganisation TransFair ihren neusten Lizenznehmer vorgestellt: die renommierte Schokoladenmanufaktur Zotter. Außerdem meldete TRANSFAIR gemeinsam mit dem Fairhandelshaus gepa für das Jahr 2004 rund 30 Prozent Zuwächse bei fair gehandelten Süßwaren.

"Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben die Produktinnovationen und das soziale Engagement unserer Lizenznehmer honoriert", sagte Dieter Overath, Geschäftsführer von TRANSFAIR. Über eine Million Produzenten mit ihren Familien in 50 Ländern profitieren bereits vom Fairen Handel mit dem Siegel.

Der österreichische Schokoladenhersteller Zotter stellt seine Produktion komplett auf TransFair-Schokoladen um. Der Chocolatier Josef Zotter erklärte den Schritt: "Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass es den Kakaobauern besser geht, indem wir faire Preise für die Rohstoffe bezahlen."

Im Jahr 2004 gingen fast 1.000 Tonnen Süßes mit dem TransFair-Siegel über den Ladentisch, das sind dreißig Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz betrug rund zwölf Millionen Euro. Mit seinem breiten Sortiment war hier das gepa Fair Handelshaus Marktführer bei bio und fair gehandelten Schokoladenprodukten.

Zotter bringt mit seiner handgeschöpften Edelschokolade und außergewöhnlichen Kreationen wie z.B. Bergkäse-Walnüsse-Trauben, Kürbiskerntrüffel oder Fenchel-Schokolade neue Impulse in den fairen Schokoladenhandel. Denn bei fair gehandelten Süßwaren entscheiden, genauso wie bei allen Produkten mit dem TRANSFAIR-Siegel, neben sozialem Engagement immer auch Geschmack und Qualität über den Markterfolg. Die Schokolade wird grundsätzlich ohne gentechnisch veränderte Pflanzen und Zutaten hergestellt.

Auch die gepa hat 2004 eine neue Premium-Bio-Schokoladenlinie mit fünf Sorten wie etwa "Bio Caf? Guaran?" oder "Bio Joghurt Orange" vorgestellt. Damit setzt das Fair Handelshaus auf Genuss, Qualität und den Biotrend. Die gepa-Tafelschokoladen konnten in Weltläden und besonders in Supermärkten zweistellige Absatzzuwächse verzeichnen. "Wir freuen uns, dass wir uns wie im Vorjahr entgegen dem Trend zu Billigschokolade in Supermärkten so positiv entwickeln konnten", so gepa-Geschäftsführer Thomas Speck. Gut die Hälfte aller Süßwaren tragen neben dem TransFair-Siegel auch das Biosiegel.

Der Kakaomarkt ist neben dem Kaffeemarkt einer der instabilsten Märkte der Welt. Der Faire Handel garantiert den Bauernorganisationen einen Preis von mindestens 1.600 US-Dollar pro Tonne. Dazu kommen 150 US-Dollar Fairtrade-Prämie. Steigt der Weltmarktpreis über den Mindestpreis, erhalten die Kooperativen immer 150 US-Dollar pro Tonne mehr als den Weltmarktpreis. Für Bioqualität kommt ein weiterer Zuschlag von 200 US-Dollar dazu. Auf diese Weise haben die Produzenten eine größere Planungssicherheit, ein gesichertes Einkommen und können soziale Projekte verwirklichen. Hauptlieferländer für fair gehandelten Kakao sind Ghana, Ecuador und die Dominikanische Republik. Zucker für Produkte mit dem TRANSFAIR-Siegel kommt vor allem aus Costa Rica und den Philippinen.

TRANSFAIR handelt als unabhängige Siegelinitiative nicht selbst mit Waren, sondern vergibt sein Siegel für fair gehandelte Produkte. Unterstützt wird die Initiative von 40 Organisationen wie Brot für die Welt, Misereor, UNICEF und der Verbraucherinitiative. Dem ersten Produkt Kaffee mit dem TRANSFAIR-Siegel folgten Tee, Süßigkeiten, Kakao, Honig, Orangensaft, Bananen und Sportbälle.

Die gepa handelt seit knapp 30 Jahren mit Genossenschaften und sozial engagierten Unternehmen aus Lateinamerika, Afrika und Asien zu fairen Preisen und langfristigen Handelsbeziehungen. 2004 kauften Verbraucherinnen und Verbraucher für 44,7 Millionen Euro gepa-Produkte. Das Fair Handelshaus ist bei Süßwaren mit seinem breiten Sortiment wichtigster Lizenznehmer von TRANSFAIR. Die Bonbons werden von der Firma Bodeta in Oschersleben hergestellt.

Josef Zotter gilt als renommiertester Chocolatier Österreichs. Mehr als 60 ungewöhnliche Sorten werden von 28 Mitarbeitern in Handarbeit und mit großer Sorgfalt in dem kleinen Unternehmen in Riegersburg hergestellt. Die unverkennbaren Verpackungen gestaltet der Grazer Künstler Andreas H. Gratze. Zwei Millionen Tafeln gehen jedes Jahr in den Verkauf, die Hälfte davon ins Ausland nach Deutschland, Italien, in die Schweiz und die USA.

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