BMZBerlin/Kabul (epo.de). - Das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) will Afghanistan verstärkt im Bereich einer umfassenden Bildungsversorgung unterstützen. Bei den jetzt in Kabul abgeschlossenen Regierungsverhandlungen zwischen Deutschland und Afghanistan wurde nach BMZ-Angaben auch vereinbart, die Zusammenarbeit bei der Verbesserung der Energie- und Wasserversorgung, der Wirtschaftsförderung, dem Aufbau funktionierender rechtsstaatlicher Institutionen und der Förderung der Geschlechtergerechtigkeit in Afghanistan zu verstärken.

Bei den Verhandlungen wurde laut BMZ die bereits früher im Jahr angekündigte Erhöhung der jährlichen Unterstützung von 50 auf 70 Mio. Euro konkretisiert. Der größte Teil der zusätzlichen Mittel ist demnach für den Ausbau des Bildungswesens in allen Landesteilen Afghanistans vorgesehen. Deutschland will in diesem Jahr 17 Mio. Euro für den Bau und die Ausstattung von Schulen und die Ausbildung von Lehrkräften zur Verfügung stellen. Die Gelder sollen gezielt für die Errichtung von Mädchenschulen, die Förderung von Lehrerinnen und die Verbesserung der Berufschulbildung eingesetzt werden.

"Das niedrige Bildungsniveau stellt eines der größten Entwicklungshemmnisse für Afghanistan dar, dessen Bevölkerung im Durchschnitt sehr jung ist", erklärte das BMZ. 68% der afghanischen Bevölkerung sei unter 25 Jahren alt. Die Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft zeige Wirkung: Seit 2001 seien in Afghanistan 3500 Schulen gebaut worden; die Zahl der Schülerinnen und Schüler habe sich auf ca. 6 Mio. mehr als verfünffacht - davon mehr als ein Drittel Mädchen. Dennoch bestünden weiterhin große Herausforderungen in der Grund- und Sekundarschulbildung, aber auch an den Universitäten und Berufschulen.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Gespräche ist nach Angaben des BMZ die Ausweitung der von Deutschland geförderten Programme und Projekte in die Provinzen des Landes. Im Norden sollen insbesondere Programme zur Wirtschaftsförderung und Schaffung legaler Einkommen als Alternativen zum Mohnanbau sowie zur Verbesserung der Infrastruktur intensiviert werden, während die Entwicklung im Süden und Osten vor allem über nationale Programme der afghanischen Seite finanziell unterstützt werden soll.

Deutschland leistet laut BMZ zudem einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Handlungsfähigkeit der afghanischen Staatsverwaltung. Der von der Weltbank verwaltete Afghanistan Reconstruction Trust Fund (ARTF), aus dem die afghanische Regierung nationale Entwicklungsprogramme sowie einen Teil ihrer laufenden Kosten wie Gehälter von Verwaltungsangestellten finanziert, werde auch in diesem Jahr von Deutschland finanziell unterstützt.

www.bmz.de


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