Palm?lplantage auf Borneo. Foto: WWFHamburg/Yogyakarta (epo.de). - Die indonesischen Torfmoore sind für die globale Klimastabilität von herausragender Bedeutung. Darauf haben Experten in der indonesischen Stadt Yogyakarta während einer internationalen Konferenz zur Situation der weltweiten Torfgebiete hingewiesen. "In Indonesien sind bereits mindestens fünf Prozent der 20 Millionen Hektar Torffläche in Plantagen verwandelt worden", erklärte der indonesische Wissenschaftler Bostang Radjagukguk. Dabei seien riesige Mengen CO2 freigesetzt worden.

"Torfe können bis zu 30 mal mehr Kohlenstoff speichern als Wälder", sagte Radjagukguk. Nach Schätzungen des niederländischen Forschungsinstituts "Wetlands International" sind in den südostasiatischen Torfmooren mindestens 42 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden.

In Südostasien werden Torfe in erster Linie verbrannt und trocken gelegt, um neue Flächen für Palmöl-Plantagen zu gewinnen - eine Folge der steigenden weltweiten Nachfrage nach Agrar-Treibstoffen. Eine Studie von "Wetlands International" fand 2006 heraus, dass allein durch die Zerstörung indonesischer Torfgebiete jährlich zwei Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre entweichen.

Die Hamburger Umweltorganisation Rettet den Regenwald (RdR) hat die Bundesregierung aufgefordert, jegliche Förderung von Agrarenergie sofort zu stoppen. "Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in der EU den verstärkten Einsatz von Agrarenergie durchgesetzt und damit den massenhaften Verbrauch von Palmöl für Stromerzeugung und Heizwärme angekurbelt", so der RdR-Vorsitzende Reinhard Behrend. "Erst die Nachfrage aus dem Ausland macht es für Indonesien rentabel, die Palmöl-Plantagen auszuweiten. Dafür werden Torfe und Regenwälder zerstört, die Klimabilanz von Palmöl-Sprit ist damit katastrophal."

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